Applaus, Anerkennung und bessere Arbeitsbedingungen für die Pflege!

Heute ist Tag der Pflege. Unsere Föderation der demokratischen Arbeitervereine (DIDF) möchte sich bei allen Arbeitern und Angestellten der Pflege und medizinischen Berufe bedanken und ihren Respekt und ihre Anerkennung aussprechen. Tausend Dank dafür, dass ihr Tag und Nacht für uns und unsere Gesundheit da seid, uns pflegt, betreut, tröstet und gesund macht.

Die DIDF steht mit den Pflegebündnissen und den Interessensvertretungen der medizinisch-pflegerischen Berufe für die Forderungen nach einer finanziellen Besserstellung, für mehr Personal, bessere Erholungszeiten sowie gegen jegliche Privatisierung und Kommerzialisierung des Gesundheitswesens. Seit Jahren und Jahrzehnten beobachten wir eine Abnahme in der Qualität der medizinischen Grundversorgung und in der Aufwertung der Berufe in der Pflege. Die aktuelle Pandemie hat die Probleme des kommerzialisierten und privatisierten Gesundheitswesens offen vor Augen geführt.

Dazu Zeynep Sefariye Eksi, Bundesvorsitzende der DIDF: „Einen Pflegenotstand hat es bereits vor der Pandemie gegeben. Diese Krise ist systemverschuldet und mit der Aufhebung der sowieso viel zu niedrigen Personaluntergrenze und der Ausweitung des Arbeitstages auf 12 Stunden werden nun die Lasten ausgerechnet auf das so lebenswichtige Personal abgewälzt, die für uns alle die eigene Gesundheit, Familie und ihr Privatleben zurückgestellt hat!“ Weiter fährt Eksi fort: „Worte des Dankes und der Anerkennung von Seiten der Politik sind vor diesem Hintergrund reinste Hohn. Es müssen endlich Taten folgen. Die besonderen Anforderungen der Coronapandemie haben es in aller Deutlichkeit gezeigt: das Prinzip von Gesundheit als Ware, mit der man Profit machen kann, funktioniert nicht. Es führt zu einer Klassenmedizin, kollabierenden Krankenhäusern und Abteilungen auf der einen Seite und dem absurden Widerspruch, dass auf der anderen Seite einst staatliche, jetzt privatisierte Krankenhäuser Kurzarbeit beantragen und Unterstützung vom Staat anfordern, weil sie ihren profitablen Abteilungen und Betten nicht voll auslasten können.“

Die DIDF ist der Meinung, dass das deutsche Gesundheitssystem in der Lage sein müsste nicht nur uns versorgen können sollte, sondern in Krisenzeiten sogar in der Lage sein müsste, andere Länder in Not zu unterstützen. Deshalb kämpfen wir für eine Gesundheitsversorgung, die den Menschen heilt, ohne die Pfleger*innen krank zu machen.

Wir möchten diesen Tag als gesellschaftlichen Alarm, als Tag des Protests und des Kampfes für eine bedarfsorientierte Gesundheitsversorgung mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen für Pflege- und Reinigungskräfte nutzen. Wir schließen uns deshalb allen Forderungen des bundesweiten Aufrufs der Pflege- und Krankenhausbündnisse „Keine Profite mit unserer Gesundheit“ an.

Die Coronakrise hat uns in unserem gemeinsamen Kampf für eine klassenlose und solidarische Gesundheitsversorgung für alle nur noch bestärkt.  Mehr Solidarität und Gleichberechtigung und Gesundheit vor Profit, das sind die Schlussfolgerungen dieser Pandemie und Wirtschaftskrise, für die wir uns stark machen.

Quelle:

DIDF