Sparprogramm des NDR ist ziellos und führt zu sozialen Härten!

Das am 07.05.2020 vom NDR-Intendanten und den Direktorinnen und Direktoren vorgestellte Sparprogramm ist ziellos und führt zu inakzeptablen sozialen Härten bei befristet Beschäftigten, Freien und Beschäftigten in Arbeitnehmerüberlassung, so die Gewerkschaft ver.di. Zusätzlich zu dem von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (KEF) bis 2024 festgelegten Sparvolumen von 260 Mio.€ will der NDR weitere 40 Mio.€ coronabedingt einsparen. Bis 2028 bedeutet das einen Abbau von mindestens 360 Stellen oder über 10% der Festbeschäftigten. Das Programm wird erheblich zusammengestrichen, so will der NDR sich von der Sendung „Zeitzeichen“ verabschieden und der Etat für das Medienmagazin „Zapp“ wird stark gekürzt.

„Im Schatten der Corona-Krise nutzt Herr Knuth die Gelegenheit, um die Kürzungen im NDR, die jetzt das Herz der systemrelevanten Informationsprogramme erreichen, fortzusetzen. Jetzt muss gegen die Desinformation rechter Gruppierungen angegangen werden. Die politische Blockade gegen eine auskömmliche und zukunftsorientierte Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks muss aufgebrochen werden“, kritisiert Lars Stubbe, Gewerkschaftssekretär bei ver.di Hamburg.

„Im NDR wird das Programm von den Freien gemacht, sie werden jetzt am härtesten getroffen. Auftragsausfälle bis hin zum vollständigen Einkommensverlust sind für viele die Folge. Aber auch befristet Beschäftigte und Beschäftigte in Arbeitnehmerüberlassung sind hochgradig betroffen. Bei allen sind soziale Ausgleiche für die Einkommensverluste erforderlich“, sagt Björn Siebke, Gewerkschaftssekretär bei connexx.av.

“Es ist uns gelungen, betriebsbedingte Kündigungen bis 2024 auszuschließen. Auch für die kommende Beitragsperiode bis 2028 erwarten wir eine Zusage des NDR, diese demokratierelevanten Arbeitsplätze nicht abzubauen. Die Beschäftigten haben mit den Streiks 2019 gezeigt, dass sie bereit sind, für diese Anliegen einzutreten“, ergänzt Lars Stubbe.

Quelle:

ver.di Hamburg