Viertägiger Warnstreik bei der Charité Facility Management

Am heutigen Montag, dem 6. Juli 2020 hat mit Beginn der Spätschicht ein viertägiger Warnstreik bei der Charité Facility Management (CFM) begonnen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die CFM-Beschäftigten an allen Standorten der Klinik aufgerufen, sich zu beteiligen. ver.di ruft zum Warnstreik auf, weil Tarifverhandlungen zum erstmaligen Abschluss eines Tarifvertrages bei der CFM bislang zu keinem Ergebnis geführt haben. In der laufenden Tarifrunde hat es bereits zwei Warnstreiks im Februar und im März gegeben.

„Leider haben sich die Arbeitgeber in Fragen eines Manteltarifvertrages seit Februar nicht ernsthaft bewegt. Sie halten weiterhin an dem Modell eines betrieblichen Grundlohnes fest, welches ab 1. Juli den Vergabemindestlohn von 12,50 Euro vorsieht und damit weit von einer fairen Entgelttabelle entfernt ist. Nach wie zeichnet sich keine Lösung auf der Grundlage des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst ab“, so Marco Pavlik. ver.di will erstmals einen Tarifvertrag für die CFM vereinbaren, der sich am Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) orientiert. Außerdem will ver.di einen Manteltarifvertrag abschließen, der u.a. eine einheitliche Urlaubsregelung- 30 Tage Urlaub für alle – und einheitliche Regelungen zur Arbeitszeit enthalten soll.

Die CFM war ursprünglich eine Ausgründung aus der Charité mit dem Ziel, Lohn- und Sozialdumping zu betreiben. Jahrelang war die Billigtochter CFM ein Public-Private-Partnership-Projekt und tariflos. Die CFM ist seit dem 1. Januar 2019 wieder eine 100prozentige Tochter der Charité. Die CFM beschäftigt rund 2.500 eigene Beschäftigte, die von den Tarifverhandlungen und dem Konflikt betroffen sind. Außerdem arbeiten bei der CFM auch gestellte Mitarbeiter/innen, die allerdings organisatorisch zur Charité und dem dort geltenden Tarifvertrag gehören. Die CFM erbringt an den Charité-Standorten diverse technische und logistische Dienstleistungen, zu denen z.B. die Abfallentsorgung, Krankentransporte, Reinigung, Sterilisation und die gesamte Essensversorgung für die Patienten gehören.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg