Beschäftigte der Deutschen Welle in Bonn streiken

Die Gewerkschaft ver.di hat heute (Freitag, 11.9.) die Beschäftigten der Deutschen Welle in Bonn zu einem zweistündigen Streik von 10 bis 12 Uhr aufgerufen. Bereits gestern hatten 500 Festangestellte und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auslandssenders in Berlin gestreikt. Dadurch fielen die englischen Nachrichtensendungen, das Flaggschiff des Senders, für zwei Stunden aus. Die Deutsche Welle hatte gleichzeitig zu einer Mitarbeiterversammlung aufgerufen. Daran nahmen jedoch weniger Menschen teil als am Streik. Heute sollen die Beschäftigten die Arbeit niederlegen und sich in einem virtuellen Streikraum treffen.

Grund des Streiks ist das Scheitern der Tarifverhandlungen für die 1.700 Festangestellten und 4.000 freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der fünften Verhandlungsrunde. Nachdem die Deutsche Welle zunächst 6,2 Prozent mehr Geld innerhalb einer Laufzeit von 33 Monaten angeboten hatte, nahm sie dies in der vierten Verhandlungsrunde zurück und bot nur noch jeweils ein Prozent jährlich für drei Jahre an.

ver.di-Verhandlungsführerin Kathlen Eggerling erklärte, die Gewerkschaften hätten in den Tarifverhandlungen viele Kompromissangebote gemacht, die alle abgelehnt wurden. „Einer Almosenverteilung können wir allerdings nicht zustimmen. Auch die Beschäftigten der Deutschen Welle haben mit Kostensteigerungen für Mieten, Nahverkehr, Versicherungen und Investitionen im Home Office zu kämpfen. Das Alles gibt es nicht zum Nulltarif und schon gar nicht für ein Prozent“, so Eggerling. Die Deutsche Welle sei aufgerufen, schnellstens ein verhandlungsfähiges Angebot zu machen, um weiter zu verhandeln statt Streiks zu provozieren.

Quelle:

ver.di