Warnstreik beim Humanistischen Verband in Berlin

Am morgigen Mittwoch, dem 23. September 2020 ruft ver.di die Beschäftigten beim Humanistischen Verband in Berlin zu einem Warnstreik auf. Gestreikt wird in 24 Kitas, aber auch die Lebenskundelehrer werden streiken sowie Beschäftigte der Jugend- und Kultureinrichtungen, der Verwaltung und des Hospizes.

Im Jahr 2017 haben Arbeitgeber und Gewerkschaften gemeinsam eine Orientierung an den Tarifwerken des Öffentlichen Dienstes vereinbart. „Drei Jahre hat der Arbeitgeber aber die Verhandlungen verschleppt. Jeder von den Gewerkschaften unterbreitete Kompromiss wurde rundweg abgelehnt“, sagt Ivo Garbe, ver.di-Verhandlungsführer. Der HVD habe nun eine völlig konfrontative Haltung eingenommen und die Verhandlungen einseitig beendet. „Der Arbeitgeber möchte offenbar den ihm lästigen Tarifvertrag endlich los werden und betreibt Tarifflucht“ so Ivo Garbe. Statt mit den Gewerkschaften einen Tarifvertrag abzuschließen, beabsichtige der Arbeitgeber, eine Regelung mit dem Betriebsrat zu treffen. Er drohe den Beschäftigten mit Lohneinbußen, wenn nicht eine schnelle Regelung mit dem BR getroffen werden könne.

ver.di fordert daher in dem Tarifkonflikt die Wiederinkraftsetzung des Tarifvertrages, eine Erhöhung der Entgelte rückwirkend zum 1. Januar 2020 um 6 Prozent, sowie perspektivisch die Angleichung an die Einkommen, wie sie beim Land Berlin für vergleichbare Tätigkeiten üblich sind.

Nach dem ersten Streiktag am 11. März 2020 in der Geschichte vom HVD mit mehr als 150 Streikenden erwartet ver.di zum zweiten Streiktag am morgigen Mittwoch erneut eine hohe Streikbeteiligung.

Der HVD ist in Berlin ein großer und einflussreicher freier Träger mit gut 1.400 Beschäftigten in 24 Kitas, Familienzentren, der Jugendhilfe, 2 Hospizen, Sozial- und Kultureinrichtungen sowie rund 450 Lebenskundelehrer/innen. Seit Bestehen des Tarifvertrags (2001) wird der Tarifvertrag gemeinsam von der GEW und ver.di verhandelt.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg