Tränengas gegen griechische Schüler

Die Koordination der Schülerinnen und Schüler in der griechischen Hauptstadt hat am 9. Oktober zu einer Kundgebung vor dem Bildungsministerium aufgerufen. Diese ist Teil von andauernden landesweiten Protesten von Schülerinnen und Schülern, die seit Beginn des Schuljahres stattfinden. Das neue Schuljahr hat nämlich für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe im ganzen Land mit der Besetzung von mehr als 700 Schulen kämpferisch begonnen, mit täglichen Protesten vor den Räumlichkeiten der Stadtverwaltungen und Regionaldirektionen sowie den großen Mobilisierungen von Tausenden von Schülerinnen und Schülern im Zentrum von Athen, Thessaloniki und anderen Städten Griechenlands.

Die Schülerinnen und Schüler protestieren, weil die Regierung die Zeit der geringen Infektionszahlen nicht genutzt hat, um in den Schulen oder Universitäten Schutzmaßnahmen zu implementieren oder auch das Gesundheitssystem für die Epidemie zu rüsten. Die Kommunistische Jugend Griechenlands hält in diesem Zusammenhang fest: „Sie [die Nea Dimokratia-Regierung; Anm. d. Redaktion] setzte alles um, was die großen Geschäftsmänner des Tourismus- und Verkehrssektors verlangten, und setzte unser Volk einer zweiten Welle von COVID-19-Fällen aus, während sie gleichzeitig die Militärausgaben für Flugzeuge, die den NATO-Plänen dienen werden, provokativ erhöht.“ Bildungsminister sowie Lehrer- und Elternvertreter antworteten auf den Protest der Schülerinnen und Schüler am 9. Oktober in Athen nicht mit einem Treffen mit den jungen Menschen, sondern die Regierung schickte die Bereitschaftspolizei. Diese ging mit Schlagstöcken, Tränengas, Blendgranaten und Verhaftungen gegen die minderjährigen Schülerinnen und Schüler vor.

Die klassenorientierten Gewerkschaften unter Führung der PAME reagierten noch am selben Tag mit einer Mobilisierung zum Sicherheitsministerium. Auch dieser Protest wurde versucht mit Repression zu unterdrücken. Der Widerstand der Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter zwang die Bereitschaftspolizei jedoch zum Rückzug. In der Folge fand ein Gespräch mit dem Vizeminister statt und die jungen Verhafteten wurden nach Beendigung des Protestes wieder freigelassen. Die Gewerkschaften verurteilten das brutale und gewalttätige Vorgehen gegen Minderjährige und die Missachtung des Demonstrations‑, Versammlungs- und Kampfrechts des Volkes.

Quelle: PAME/KNE

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Zeitung der Arbeit