Übernommen von Deutsche-Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen:
Erneut ist ein Jahrzehnte andauernder Grenzkonflikt militärisch eskaliert. Noch ist die Lage unübersichtlich. Die beiden südostasiatischen Staaten beschuldigen sich gegenseitig, zuerst angegriffen und Grenzen verletzt zu haben. Der Konflikt hat erste Todesopfer gefordert und die Berichte über Angriffe, auch auf zivile Objekte mehren sich.
Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) appelliert eindringlich an beide Regierungen:
• Stoppen Sie die militärischen Operationen sofort.
• Verzichten Sie auf Vergeltung und Eskalation.
• Setzen Sie auf Dialog, Vermittlung und internationale Diplomatie.
Der Konflikt geht auf koloniale Grenzziehungen zurück – insbesondere um das Gebiet um die Tempelanlage Preah Vihear. Mehrere Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofes, welche in der Sache für Kambodscha entschieden hat, konnten die Gebietsansprüche Thailands nicht beenden. Dazu kommt die enorme Machtfülle der Militärs in der Politik und Gesellschaft, die sie nicht bereit sind abzugeben.
Thailand wirft Kambodscha vor, Anti-Personenminen gelegt zu haben, wodurch thailändische Soldat*innen am 16. und 23. Juli verletzt wurden. Deshalb hatte Thailand die diplomatischen Beziehungen herabgestuft. Der Vorwurf wiegt schwer, da Kambodscha – auch wegen eigener Erfahrungen mit den grausamen Folgen der Minen – ein Unterzeichnerstaat des Ottawa-Abkommens ist, welches Anti-Personenminen verbietet. Kambodscha wiederum behauptet, die Minen wären noch Überbleibsel und die Soldat*innen seien von vereinbarten Routen abgewichen.


„Der Vorwurf muss dringend unabhängig untersucht werden“, fordert Marius Pletsch, Bundessprecher der DFG-VK. Zudem fordert der Friedensverband die deutsche Regierung auf die Lieferung von Rüstungsgütern und Kriegswaffen, insbesondere an Thailand aber auch in die gesamte Kriegs- und Krisenregionen, einzustellen!
„In Zeiten wachsender globaler Spannungen ist es dringender denn je, Frieden nicht dem Zufall zu überlassen, sondern durch konsequente Diplomatie, zivile Konfliktbearbeitung und Abrüstungspolitik zu sichern“, so Marius Pletsch. Die Eskalation in Südasien sei ein Mahnruf – nicht nur für die Region, sondern für die Weltgemeinschaft insgesamt.
Der Bundesverband der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen, Stuttgart am 25. Juli 2025
Quelle: Deutsche-Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen

