Übernommen von Internationaler Gewerkschaftsbund:
Der IGB beglückwünscht seine Mitgliedsorganisationen in Südkorea zur Durchsetzung historischer Änderungen am Gesetz zu Gewerkschaften und Arbeitsbeziehungen, für die sie mehr als zehn Jahre gekämpft hatten.
Die drei wichtigsten Änderungen, die sich aus der von der Nationalversammlung beschlossenen Modifizierung der Artikel 2 und 3 des Gewerkschaftsgesetzes ergeben, sind:
- Ausweitung der Definition des „Arbeitgebers“: Die wichtigsten Auftraggeber und Kundenunternehmen müssen direkt mit nicht regulär beschäftigten Arbeitskräften verhandeln, womit der Leugnung jeglicher Verantwortung ein Ende gesetzt wird.
- Größerer Spielraum für „Arbeitskonflikte“: Ausweitung auf Konflikte auch im Zusammenhang mit Umstrukturierungen, Entlassungen und Standortverlagerungen, nicht nur mit Löhnen und Arbeitszeiten.
- Beschränkung der Haftung im Falle von Streiks: Einschränkung der Möglichkeiten von Arbeitgebern, hohe Schadenersatzforderungen an Gewerkschaften und Beschäftigte zu stellen.
IGB-Generalsekretär Luc Triangle „Dies ist ein historischer Erfolg für die koreanischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und für die internationale Gewerkschaftsbewegung. Seit über einem Jahrzehnt kämpfen die koreanischen Gewerkschaften mit solidarischer Unterstützung der internationalen Gemeinschaft gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung, um für die Rechte nicht fest angestellter Arbeitskräfte einzutreten. Die Verabschiedung dieser Gesetzesänderungen bedeutet, dass sich die Arbeitgeber nicht mehr hinter Unterauftragsketten verstecken und die Beschäftigten nicht mehr durch überzogene Schadenersatzforderungen zum Schweigen gebracht werden können. Es ist ein Sieg für die Demokratie, für Fairness und für Würde bei der Arbeit.
Dies ist Teil des weltweiten Kampfes gegen prekäre Arbeitsverhältnisse und für Demokratie. Wenn die Gewerkschaften kämpfen, gewinnen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – in Südkorea und überall.“
Die koreanischen IGB-Mitgliedsorganisationen FKTU und KCTU begrüßen die Änderungen als einen wichtigen Schritt, warnen jedoch auch vor möglichem Widerstand seitens der Unternehmen und Arbeitgeber.
Dieser Erfolg ist der Höhepunkt einer langen Kampagne, die auf den Streik bei SsangYong Motor im Jahr 2009 zurückgeht, als entlassene Zeitarbeitskräfte kriminalisiert, mit massiven Schadenersatzforderungen bestraft und in einigen Fällen in den Selbstmord getrieben wurden.

