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Kinderarbeit: Neuer Bericht macht dringenden Handlungsbedarf deutlich

Internationaler Gewerkschaftsbund

Übernommen von Internationaler Gewerkschaftsbund:

In einem neuen Bericht des IGB, der Bildungsinternationale (BI) und des Weltweiten Marsches gegen Kinderarbeit werden schwere Rückschläge bei den Bemühungen um die Beseitigung von Kinderarbeit festgestellt.

Auf der Grundlage der Antworten von Organisationen der Zivilgesellschaft und Gewerkschaften aus Afrika, Asien und Lateinamerika bewertet der Bericht die Fortschritte seit der fünften Weltkonferenz zur Beseitigung von Kinderarbeit in Durban, Südafrika, während sich die Welt auf die sechste Weltkonferenz in Marokko vorbereitet.

Wie in diesem Artikel von Equal Times erläutert wird, gibt es Schätzungen zufolge mehr als 137 Millionen arbeitende Kinder.

Während die Organisationen an vorderster Front weiterhin stark engagiert sind, gelingt es internationalen und nationalen Systemen nicht, notwendige Maßnahmen in dem erforderlichen Umfang und Tempo zu ergreifen. Zu den Ergebnissen gehören:

  • Weitverbreitete Besorgnis darüber, dass Kinderarbeit immer versteckter, gefährlicher und schwieriger zu überwachen wird.
  • Anhaltende Unterfinanzierung der öffentlichen Bildung, der Arbeitsaufsicht und der Sozialschutzsysteme.
  • Fehlende zuverlässige Daten zu Kinderarbeit in den meisten Ländern, wodurch die Wirkung politischer Maßnahmen eingeschränkt wird.
  • Unzulängliche Inkraftsetzung der Gesetze in Sektoren mit hoher Kinderarbeitsquote, insbesondere in der Landwirtschaft und der Hausarbeit.
  • Begrenzte Einbeziehung früherer Kinderarbeiter und junger Menschen in nationale Entscheidungsprozesse.

IGB-Generalsekretär Luc Triangle betont: „Wir unterstützen nachdrücklich die Forderungen in diesem Bericht, wie etwa nach verstärkten rechtlichen Schutzmaßnahmen für Kinder und Beschäftigte, soliden öffentlichen Investitionen und einer sinnvollen Beteiligung der Zivilgesellschaft und der Gewerkschaften an politischen Prozessen.

Dieser Bericht macht deutlich, dass politische Versprechen allein die Kinderarbeit nicht beenden werden. Was wir brauchen, sind Inkraftsetzung, Finanzierung und Vereinigungsfreiheit. Die Regierungen müssen menschenwürdige Arbeit, Sozialschutz und Bildung in den Mittelpunkt ihrer nationalen Strategien stellen und die Gewerkschaften sowie die Zivilgesellschaft als vollwertige Partner einbeziehen.“

Quelle: Internationaler Gewerkschaftsbund

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