Übernommen von Netzwerk Friedenskooperative:
Aktivitäten im Überblick
2025 war ein Jahr der Zuspitzungen: Die weltweiten Rüstungsausgaben schossen in die Höhe und erreichten neue Rekordwerte. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hielt weiterhin an und wird mit aller Härte fortgeführt. Die Menschen in Gaza erlebten ein weiteres katastrophales Jahr. Zehntausende von Zivilist*innen starben. Auch um internationale Abrüstungs- und Rüstungskontrollbemühungen steht es zum Jahresende schlecht. Doch der Protest gegen all diese katastrophalen Fehlentwicklungen ist 2025 deutlich lauter geworden: Mehr Menschen engagierten sich für Frieden. Mehr Menschen gingen auf die Straßen. Ein positives und mutmachendes Signal!
Für uns als Friedensorganisation heißt das: Es gab viel zu tun! So viel, dass ein Jahresrückblick zwangsläufig nur kursorisch ausfallen kann und viele Arbeitsbereiche „unter den Tisch fallen“ müssen – etwa die kontinuierliche Arbeit, die in zahlreichen Bündnissen und Kampagnen der Friedensbewegung geleistet wird oder die viele Arbeit hinter den „Kulissen“, wozu z.B. die Finanz- und Mitgliederverwaltung gehört oder aber auch der hohe Aufwand, den wir betreiben, um tausende Briefe und Pakete mit Info- und Aktionsmaterial zu verschicken.
Keinesfalls unter den Tisch fallen lassen möchten wir aber unseren Dank an die ehrenamtliche Redaktion unserer Zeitschrift „FriedensForum“, an unseren Ehrenamtler Andreas Buschmann sowie an alle Praktikant*innen in diesem Jahr – Anne, Emma, Leonie, Jens Alejandro, Michelle und Sidney –, die unsere Arbeit in diesem Jahr tatkräftig unterstützt haben! Unser Dank geht auch an all jene, die die Arbeit des Netzwerk Friedenskooperative finanziell unterstützen. Ohne diese wäre unsere Arbeit nicht möglich. Besonders viel Planungssicherheit geben uns unsere – seit diesem Jahr! – 1.600 Fördermitglieder.
Damit wir auch im kommenden Jahr viele erfolgreiche Friedensaktionen starten können, sind wir auf Spenden angewiesen. Bitte unterstütze uns mit einer einmaligen Spende oder in Form einer Fördermitgliedschaft. Herzlichen Dank!
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Ostermärsche 2025: Deutlich mehr Menschen auf der Straße!
Wie könnte es anders sein: Die Ostermärsche gehörten auch 2025 zu den Schwerpunkten der Arbeit des Netzwerk Friedenskooperative. In diesem Jahr konnten deutlich mehr Menschen als in den Vorjahren mobilisiert werden: Über 40.000 Menschen nahmen an mehr als 100 Ostermärschen teil. Das ist eine deutliche Steigerung und zeigt, dass viele Menschen den Hochrüstungskurs der schwarz-roten Bundesregierung ablehnen und ein Zeichen gegen die sogenannte „Kriegstüchtigkeit“ setzen wollen.
Mit unserem umfangreichen Informationsangebot zu den Ostermärschen auf unserer Webseite – die in diesem Jahr ebenfalls deutlich mehr Abrufe verzeichnete – sowie mit unseren Ostermarsch-Zeitungsanzeigen, die in „Die Zeit“, „taz“, „neues Deutschland“ und „der Freitag“ erschienen sind, konnten wir erfolgreich zur Mobilisierung beitragen. Ermöglicht wurden die Anzeigen durch die Unterstützung von 2.060 unterzeichnenden Einzelpersonen sowie 81 Organisationen.
Aktiv gegen Aufrüstung
Noch mit den Stimmen der vergangenen Legislaturperiode lockerte der Bundestag zu Beginn des Jahres die Schuldenbremse für Militärausgaben. Im Vorfeld der Abstimmung versuchten wir mit einer Mail-Aktion über unsere Aktionsplattform „Lobbying4Peace“ die Grundgesetzänderung aufzuhalten. Doch trotz der Unterstützung von mehreren tausend Menschen, die Protestmails an die Parteispitzen von Union, SPD und Grünen sendeten, stellte der „alte“ Bundestag noch nach der Bundestagswahl einen Blankoscheck für Aufrüstung aus.
Mit dem Durchpeitschen des Blankoschecks für Aufrüstung durch die Bundestagsmehrheiten der vergangenen Legislaturperiode hat Friedrich Merz eindrucksvoll bewiesen, dass Abrüstung ein Fremdwort für ihn ist. Um friedenspolitische Themen auf seine Agenda zu setzen haben wir die Aktionspostkarte „Friedenskanzler gesucht“ angeboten, sodass sich Menschen in die Koalitionsverhandlungen einbringen konnten. Mit der Postkarte wurde Merz aufgefordert, sich für friedenspolitische Themen zu engagieren.
Wir setzen uns der Aufrüstung entgegen!
Gegen die Aufrüstung sind wir selbstverständlich auch weiterhin aktiv und veröffentlichten daher Anfang Oktober gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen IPPNW, DFG-VK, pax christi und Ohne Rüstung Leben den Abrüstungsappell „Immer mehr Milliarden fürs Militär? Nicht mit mir!“. Alleine über unsere Webseite wurde dieser bereits von 7.500 Menschen unterzeichnet.
Für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen
Ende 2024 konnten wir gemeinsam mit vielen weiteren Organisationen die Kampagne „Friedensfähig statt erstschlagfähig. Für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen!“ gründen. 2025 meldete sich die Kampagne im Vorfeld der Bundestagswahl mit einem Offenen Brief an die Kandidierenden – mit großer medialer Resonanz! Mehr als 30 namhafte Persönlichkeiten konnten als Unterzeichner*innen gewonnen werden und trugen dazu bei, die Ablehnung der Stationierung neuer Mittelstreckenwaffen in die Öffentlichkeit zu tragen.
Rund 3.000 Menschen kamen zur Demo gegen Mittelstreckenwaffen nach Wiesbaden.
Bereits im März trugen wir dazu bei, dass rund 3.000 Menschen zur großen Demonstration gegen Mittelstreckenwaffen nach Wiesbaden mobilisiert werden konnten.
Ob bei den Ostermärschen, am Rande des SPD-Parteitags im Juni, am Antikriegstag am 1. September oder zuletzt mit der Postkartenaktion „Für eine Zukunft in Frieden – nicht im Bunker!“: Viele Menschen konnten durch die Kampagne motiviert werden, sich gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen und für ein Europa ohne solche Waffen zu engagieren.
Hiroshima & Nagasaki mahnen: Unser Einsatz für eine Welt ohne Atomwaffen
Die Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki jährten sich 2025 zum 80. Mal. Als Netzwerk Friedenskooperative war es uns ein besonderes Anliegen, das Gedenken an die Opfer wachzuhalten. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen im Bündnis „Sadakos Kraniche“ konnten wir tausende Menschen dazu bewegen, 100.000 Origami-Kraniche zu falten, von denen ein Teil zur offiziellen Gedenkveranstaltung nach Hiroshima geschickt wurde. Die Aktion fand nicht nur bei Friedensgruppen Anklang, sondern wurde auch an vielen Schulen aufgegriffen – ein großer Erfolg, um junge Menschen zu erreichen, die wir sonst kaum erreichen würden.
100.000 Kraniche zum Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki
Rund um die Jahrestage am 6. und 9. August organisierten wir gemeinsam mit dem Aktionsbündnis „atomwaffenfrei.jetzt“ außerdem eine Plakataktion in Berlin, Hamburg, Hannover, Köln, Mainz und München. Dank zahlreicher Spenden konnten insgesamt 60 so genannte City-Light-Plakate an zentralen Standorten aufgehängt werden, um unsere Vision „Für eine Zukunft ohne Atomwaffen!“ sichtbar zu machen.
Im Oktober protestierten wir im rheinischen Nörvenich gegen die Atomkriegsübung „Steadfast Noon“, an der sich auch die Bundeswehr beteiligte. Unsere Forderung bleibt klar: Die nukleare Teilhabe muss beendet werden und Deutschland muss dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten!
Protest gegen das Atomkriegsmanöver Steadfast Noon
Unsere Mitarbeiterin Annegret Krüger beteiligte sich zudem am Buchprojekt „Kasachstans nukleares Erbe“, das aus einer ICAN-Studienreise hervorging. Damit soll auf die zahlreichen Betroffenen von Atomwaffentests aufmerksam gemacht werden. Ihren Stimmen Gehör zu verschaffen ist uns ein wichtiges Anliegen.
Großdemos: Für Frieden in Israel & Palästina und gegen die „Kriegstüchtigkeit“
Die katastrophale Situation in Gaza beschäftigte uns auch 2025. Am 15. Juni gingen wir mit dem Bündnis „Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel“ in Köln auf die Straße. Auch bei der Kundgebung „All Eyes on Gaza“ im September in Berlin wirkten wir im Vorbereitungskreis mit. Mit künstlerischer Unterstützung durch Acts wie K.I.Z konnten Ende September 100.000 Menschen mobilisiert werden – ein längst überfälliges Zeichen gegen die unerträglichen Zustände in Gaza.
100.000 Menschen setzen ein deutliches Zeichen für Frieden in Gaza
Nur eine Woche später mobilisierten wir gemeinsam mit weiteren Friedensorganisationen rund 35.000 Menschen nach Berlin und Stuttgart. Trotz der anspruchsvollen Bündnisarbeit, nahmen viele Teilnehmende Motivation für weitere Aktionen von diesem Tag mit nach Hause.
Frieden vor Ort erlebbar machen
Auch jenseits großer Aktionen gibt es viele Anlässe, an denen wir die Bedeutung von Frieden sichtbar machen. Fest dazugehört seit einigen Jahren der „Friedensweg Bonn“, der aufzeigt, wo sich in Bonn Friedensgeschichten im Stadtbild entdecken lassen. Ebenso unterstützten wir lokale Friedensinitiativen wie die Bonner Friedenstage im September oder unsere Präsenz bei der „Revolution Nr. 1 – Krieg und Frieden“ am 12. Oktober in Berlin.
Infoarbeit: FriedensForum
2025 ist unsere Zeitschrift FriedensForum sechs Mal erschienen. In den Schwerpunkten der Hefte wurden folgende Themen beleuchtet:
- Ausgabe 1 / 2025: Junge Friedensbewegung
- Ausgabe 2 / 2025: Kriegsdienstverweigerung ist Menschenrecht – immer und überall!
- Ausgabe 3 / 2025: Entspannungspolitik
- Ausgabe 4 / 2025: 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges – 80 Jahre Atomwaffen
- Ausgabe 5 / 2025: Konfliktregion Naher / Mittlerer Osten (Westasien)
- Ausgabe 6 / 2025: (Um-)Weltkrisen
Alle Ausgaben können auf unserer Webseite eingesehen werden.
Apropos Webseite: Mit dieser konnten wir in diesem Jahr erstmals mehr als 500.000 Menschen erreichen und über friedenspolitische Themen und Aktionen informieren!
Quelle: Netzwerk Friedenskooperative






