Stellungnahme der KKE in Zentraleuropa zum Tod des 24-jährigen Migranten in Wuppertal

Der Tod des 24-jährigen griechischen Angestellten einer Fast-Food-Kette, der sich in einer Wuppertaler Polizeiwache in Gewahrsam befand, wirft viele Fragen auf.

Die deutschen Polizeibehörden weigern sich derzeit, sich zu den Todesumständen des jungen Griechen zu äußern und verweigern der Familie die Möglichkeit, den Leich- nam des jungen Mannes zu sehen, während noch nicht bekannt ist, ob eine Autopsie durchgeführt wurde oder nicht. Logischerweise lässt diese Hinhaltetaktik den ernst- haften Verdacht aufkommen, dass die wirklichen Tatsachen, die zum Tod des jungen Mannes geführt haben, vertuscht werden sollen.

Gleichzeitig belegen sowohl das veröffentlichte Video als auch die Live-Aussagen bei der Festnahme des jungen Mannes die Verschärfung des Autoritarismus und der staatlichen Gewalt durch die Polizei. Einwanderer werden regelmäßig gewalttätiger und rassistischer Behandlung durch Polizeibehörden sowie faschistische Banden ausgesetzt, während sie leicht und schnell „in eine Schublade geschoben“ werden, weil sie wegen „kriminellen und sicherheitsgefährdenden Verhaltens“ beschuldigt werden.

Diejenigen, die protestieren, diejenigen, die kämpfen, diejenigen, die die herrschende Politik in Frage stellen und darauf reagieren, gelten als „Kriminelle“.

Es ist doch kein Zufall, dass das Land Nordrhein-Westfalen in letzter Zeit ein reaktionäres Versammlungsgesetz vorantreibt. Die Politik aller bürgerlichen Regierungen ist die Stärkung repressiver Mechanismen, von Autoritarismus und Überwachung. Ihr Ziel ist es, einzuschüchtern, die verbleibenden demokratischen Freiheiten zu zerschlagen und damit unterwürfige Arbeiter zu schaffen. Ihr Ziel ist es, Demonstrationen einzuschränken und das Streikrecht abzuschaffen.

Es ist bezeichnend, dass obwohl die griechischen Behörden vom ersten Moment an über den Tod des jungen Mannes informiert wurden und das Video mit dem unmenschlichen Verhalten der Polizei veröffentlicht wurde, immer noch zu keiner Stellungnahme bereit sind. Die griechische Regierung ist verpflichtet, die deutsche Regierung unverzüglich, um Aufklärung über die wahren Ursachen und Umstände des Todes des jungen Mannes aufzufordern und seine brutale Behandlung zu verurteilen.

Wir fordern, dass die Todesumstände schnellstens aufgeklärt und die Verantwortlichen in Rechenschaft gezogen werden.

8. November 2021

Quelle: UZ – Unsere Zeit – Zum Tod des 24-jährigen Migranten in Wuppertal