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Hände weg von Lateinamerika – JohannesFehr spricht auf der antiimperialistischen Kundgebung in Berlin

MERA25 Deutschland, 12. Dezember 2025:

Danke an den Bloque Latinoamericano Berlin und Unidas por la Paz – Alemania für die Organisation der Demonstration und die Einladung!

„Wir sind hier heute vor der US-Botschaft in Berlin zusammengekommen, um uns zu entschuldigen: Wir dachten die USA befänden sich im Krieg – im Inland durch militärische Besetzung von Städten, institutionelle Gewalt und Deportationen, im Ausland durch wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen, Stellvertreterkriege und endlose militärische Interventionen.

Aber jetzt hat eine international anerkannte Organisation für den Kampf gegen Korruption US-Präsident Donald Trump einen Friedenspreis verliehen. Gianni Infantino, FIFA-Präsident, bekannt für seinen persönlichen Einsatz gegen ausbeuterische Oligarchenregime, hat uns damit alle eines besseren belehrt.

Wir haben jetzt erkannt, wenn US-Kriegsschiffe im Golf von Mexiko oder sonst irgendwo auf der Welt Menschen auf Fischerbooten in die Luft sprengen, dann tun sie das natürlich nur, um uns alle zu schützen.

Wir danken König äh, sorry, US-Präsident Donald J. Trump für seinen unermüdlichen Einsatz gegen die Drogenkartelle, der nichts mit Kontrolle durch unerbittlichem Druck, Wirtschaftskrieg, Sanktionen und ständigen Drohungen zu tun hat, die darauf abzielen, die Souveränität anderer Staaten zu untergraben und unter der Knute des US-Imperiums zu halten.

Wie jedem Weltherrscher geht es seiner Majestät Donald J. Trump natürlich nur um das Wohlergehen seiner Untertanen. Besonders deutlich zeigt das seine Fürsorge für den Drogenboss und Ex-Präsidenten von Honduras, Juan Orlando Hernández, den er in seiner grenzenlosen Güte begnadigt hat.

Wir können uns glücklich schätzen, dass Donald J. Trump kein Faschist ist, der nach Macht und Kontrolle über Ressourcen und Menschen strebt. Das sieht man gut am Beispiel Ukraine: Der dortige Rohstoff-Deal zwischen der Ukraine und den USA hat nichts mit der Ausbeutung ukrainischer Bodenschätze, darunter seltene Erden, Mineralien, Öl und Gas, zu tun.

Genauso in Venezuela: Die größten nachgewiesenen Ölreserven der Welt sowie bedeutende Vorkommen an Gold, Coltan und anderen Mineralien, die für die Technologie- und Energieproduktion von entscheidender Bedeutung sind. Kontrolle über diese Ressourcen, die globalen Märkte und Energiesicherheit standen auch vor Donald Trump noch nie im Fokus der USA.

Es ist eine Schande, dass Donald J. Trump den Friedensnobelpreis nicht erhalten hat. Dabei hat er den Genozid in Gaza doch so fleißig mit Waffenlieferungen an Israel unterstützt! Es wäre wirklich das mindeste gewesen, nachdem Barack Obama für seinen weltweiten Drohnenkrieg auch mit dem Friedensnobelpreis belohnt wurde. Ich kann es nur nochmal betonen: Immerhin war auf die FIFA als letztes Bollwerk des Völkerrechts Verlass.

Aber mal im Ernst: In Zeiten wie diesen ist es schwierig, nicht zynisch zu werden. Aber wir müssen uns daran erinnern, dass es sich bei den aktuellen Ereignissen nicht um separate Krisen handelt, sondern um verschiedene Fronten desselben Kampfes.

So ist der US-Imperialismus mit dem deutschen Imperialismus eng verknüpft und es lohnt sich, Hand in Hand gegen die Aufrüstung hierzulande als auch gegen neue US-Kriege und weiteres Morden einzustehen.

Alan Meltzer, aktueller US-Botschafter hier in Berlin sagte diesen Sommer: “Die Modernisierung der transatlantischen Beziehungen hat bereits begonnen. Auf dem sehr erfolgreichen NATO-Gipfel in Den Haag letzte Woche haben die NATO-Staatschefs den Vorschlag von Präsident Trump begrüßt, die Verteidigungsausgaben auf 5 % des BIP zu erhöhen, um sicherzustellen, dass die NATO-Mitgliedstaaten proportional zu unserer kollektiven Sicherheit beitragen. Die frühzeitige Unterstützung von Bundeskanzler Merz für das 5-Prozent-Ziel und die starke Führungsrolle Deutschlands bei der Gewinnung weiterer Verbündeter für dieses Ziel waren äußerst wirkungsvoll, wofür wir sehr dankbar sind.”

Schöner Regierungssprech für “die deutsche Regierung macht was Trump befiehlt und erhöht das Militärbudget auf über 40% des Bundeshaushalts”, das steht nämlich hinter dem viel zu harmlos klingenden 5-Prozent-Ziel.

Und natürlich gab es von der Bundesregierung zur US-Aggression gegen Staaten in Südamerika auch kein Wort.

Um so wichtiger, dass wir hier sind und sagen: Schluss mit der Militarisierung hier in Deutschland, Schluss mit der imperialistischen Politik im NATO Verbund und Hände weg von Venezuela, Hände weg von Kolumbien, Hände weg von der Karibik.

Luchamos juntos en todo el mundo!

Hoch die internationale Solidarität!“

#Venezuela #USA #Krieg

Auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=nHZfelcvumI