Stellungnahme des Außenministeriums Russlands zur Zuspitzung der Lage im Westjordanland

In den letzten Tagen kam es erneut zu einer Verschärfung der Situation im Westjordanland. Am 1. Oktober beschossen unbekannte Personen an einem der palästinensischen Dörfer nahe der Stadt Nablus ein Auto, in dem sich eine Familie israelischer Siedler befand. Infolge des Beschusses erlitt das Ehepaar Hemkin aus der Siedlung Neria schwere Verletzungen und verstarb später. Im Auto befanden sich zum Zeitpunkt des Beschusses ihre vier Kinder, die unverletzt blieben.

Die israelische Armee verstärkte ihre Präsenz im Westjordanland und begann die Suche nach den Verbrechern. Den Raum nördlich von Nablus erklärte sie zu einer geschlossenen Militärzone. Der Zwischenfall führte zu den Zusammenstößen zwischen den Palästinensern der nahegelegenen Dörfer und den Israelis aus den umliegenden Siedlungen. In der Nacht auf den 2. Oktober setzen Unbekannte in einem der Dörfer westlich von Ramallah das Auto eines Palästinensers in Brand, sowie schrieben Aufrufe an den Wänden eines palästinensischen Hauses, Vergeltung für den Mord am Ehepaar Henkin zu üben.

Moskau spricht den Verwandten der Todesopfer sein tiefstes Beileid aus. Wir bestätigen unseren prinzipienfesten Standpunkt: Gewalt gegen die friedliche Bevölkerung ist völlig unannehmbar. Die Schuldigen des barbarischen Mordes müssen gefunden und verurteilt werden.

Wir rufen die Palästinenser und Israelis dazu auf, Zurückhaltung zu üben, nicht die Spirale der Gewalt zu befeuern, alles zu tun, um die weitere Eskalation der Spannung in den palästinensisch-israelischen Beziehungen zu vermeiden.

2. Oktober 2015

Quelle: Russisches Außenministerium / RedGlobe