Terroristische Falafel in Köln

Nordrhein-WestfalenAm heutigen Donnerstag wird vor dem Kölner Amtsgericht gegen die 21jährige F. verhandelt. Ihr wird vorgeworfen, im vergangenen September während ihres Essens vorbeifahrenden Polizeibeamten die Zunge herausgestreckt zu haben.

Die Angeklagte war im September am Kölner Neumarkt während des Essens einer Falafel von Beamten der Bereitschaftspolizei erst durch die Innenstadt verfolgt, dann kontrolliert und  schließlich für 24 Stunden in Polizeigewahrsam ins Präsidium nach Kalk gebracht worden. Ausgangspunkt dieser Maßnahmen soll laut Polizeibericht das Herausstrecken ihrer Zunge  gegenüber einem Polizeibeamten, der in einem vorbeifahrenden Dienstfahrzeug saß, gewesen sein.

Während der Festnahme und ED-Behandlung auf der Kalker Wache kamen die Vorwürfe Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte Sachbeschädigung an einem »Fast-ID«-Gerät und einem Dienstfahrzeug sowie versuchte Körperverletzung auf. Laut Anklageschrift kamen weder Personen noch Gegenstände durch die Beschuldigte zu Schaden. Dennoch kam es zu  einer Vorführung vor den Haftrichter, da aufgrund ihrer österreichischen Papiere eine Hauptverhandlungshaft im Rahmen eines Beschleunigten Verfahrens geprüft werden sollte.

Für die Verhandlung sind sechs Beamte als Zeugen geladen. »Wir sind gespannt, wie die Polizisten im Zeugenstand erklären werden, warum sie es für notwendig hielten, eine Person von  einer Körpergröße von ca. 160cm und einem Gewicht von ca. 43kg mit mehreren Beamten am Boden zu fixieren. Verharmlosend wird dies als unmittelbarer Zwang bezeichnet«, so einer der Unterstützer. Weiter führt er aus: »Die Polizei zeigt immer wieder die Opfer ihrer rechtswidrigen Maßnahmen an, um ihre Gewalt zu untermauern. Es gehört zur Normalität, dass die  Gerichte diese Gewaltakte schützen. Indem sie die Opfer verurteilen, stabilisieren sie das herrschende System.«

Die Angeklagte hatte sich bereits vor dem Haftrichter zu den Vorwürfen und der Behandlung durch die Beamten geäußert. Weitere Informationen und Hintergründe zu der Festnahme sind auf der Website des abc Rheinland unter abcrhineland.blackblogs.org zu finden.

Quelle: Anarchist Black Cross / RedGlobe