Arbeitermai in Griechenland: Tausende demonstrieren mit der PAME

Demonstration der PAME am 1. Mai 2017 in Athen. Foto: KKE»Gemeinsam mit den arbeitenden Menschen aller Länder für eine Welt ohne Ausbeutung, Kriege, Flucht!« lautete die Losung der diesjährigen Veranstaltungen, die die Kämpferische Arbeiterfront (PAME) in 78 griechischen Städten zum 1. Mai durchgeführt hat. Zu der PAME-Kundgebung vor dem Parlamentsgebäude in Athen kamen Tausende Menschen, die anschließend in einem Demonstrationszug zur US-Botschaft marschierten. Auf diese Weise protestierten sie gegen die neuen volksfeindlichen Maßnahmen der »linken« SYRIZA-ANEL-Regierung zugunsten des Kapitals sowie gegen den imperialistischen Krieg.

Die Mai-Kundgebung wurde zur Generalprobe für einen erfolgreichen landesweiten Generalstreik im öffentlichen und privaten Sektor, zu dem für den 17. Mai aufgerufen wird. Sie trug dazu bei, die Bereitschaft der Arbeiter und Angestellte für eine sofortige Streikantwort aufrechtzuerhalten, auch falls die Regierung das volksfeindliche Maßnahmenpaket noch vorher zur Abstimmung ins Parlament einbringt.

An der Athener Kundgebung nahm auch eine Delegation des ZK der KKE mit Generalsekretär Dimitris Koutsoumbas an der Spitze teil. Dieser erklärte vor Medienvertretern: »Der 1. Mai 2017 soll der wirkliche Auftakt neuer, großer und dynamischer Kämpfe der Arbeiterklasse und des Volkes sein, für die Wiederformierung der Bewegung, damit wir all das, was uns während der Krise gestohlen wurde, zurückbekommen; um alle arbeiterfeindlichen und volksfeindlichen Gesetze abzuschaffen, unser Land von den Räuberallianzen EU und NATO zu lösen, die Schulden unilateral zu streichen, und den Weg der Vergesellschaftung der Organisation der Produktion, der Dienstleistungen, der gesamten Wirtschaft mit einem zentral erarbeiteten wissenschaftlichen Plan zu ebnen. So kann es wirklichen Wohlstand für unser Volk geben, gegen Kriege, für Frieden, mit der Arbeiterklasse und dem Volk an der Macht. Dieser Weg kann und muss ab dem heutigen Tag, Tag für Tag, Stunde für Stunde geebnet werden. Das ist der Aufruf der KKE an das griechische Volk.«

Den Auftakt der Kundgebung bildete die Aufführung der Szene »Arbeitsbeschaffung« aus dem Bert Brechts Theaterstück »Furcht und Elend des Dritten Reichs« durch die Theatergruppe der PAME. Der Botschafter Palästinas, Marwan Emile Toubassi, richtete ein Grußwort an die Teilnehmer, die ihre Solidarität mit den 1.500 palästinensischen politischen Gefangenen in Israel bekundeten. Die Gefangenen verweigern die Nahrungsaufnahme, um gegen ihre unmenschlichen Haftbedingungen zu protestieren. Die Demonstranten forderten ihre Freilassung und verurteilten die Tatsache, dass es politische Gefangene in Israel gibt. Sie verlangten von den israelischen Behörden die Erteilung einer Erlaubnis für eine Delegation der PAME und des Weltgewerkschaftsbundes, um die Gefängnisse vor Ort zu besuchen, und sich mit Vertretern der Hungerstreikenden zu treffen.

Die Hauptrede hielt Giorgos Perros, Mitglied des PAME-Sekretariats. Er nahm Stellung zur volksfeindlichen Politik der SYRIZA-ANEL-Regierung, zu den sofortigen Forderungen der Arbeiterklasse und zu der Organisation und Wiederformierung ihres Kampfes. Er unterstrich auch die Gefahr des imperialistischen Krieges und die Notwendigkeit, dass sich die Werktätigen für die kapitalistischen Profite nicht opfern, und kein Kanonenfutter der Imperialisten werden. »Es waren die Kämpfe der Arbeiterklasse, die die Ausbeuter immer in Bedrängnis brachten, und ihre Herrschaft in Frage stellten. Und das, weil die Arbeiterklasse in der Lage ist, nicht nur die kapitalistische Sklaverei abzuschaffen, sondern eine neue Gesellschaft ohne Ausbeuter und ihren Parasitismus aufzubauen. Und das ist genau das, wovor die Ausbeuter in der ganzen Welt Angst haben!«, so G. Perros abschließend.

Während der Kundgebung wurde die Deklaration gegen den imperialistischen Krieg verlesen, die von Dutzenden Gewerkschaftsorganisationen aus der ganzen Welt und vielen Gewerkschaften und Gewerkschaftlern aus Griechenland unterzeichnet wurde.

Zum Abschluss der Kundgebung sangen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die »Internationale« und liefen anschließend in einem Demonstrationszug zur US-Botschaft. Einen »Zwischenhalt« gab es vor dem Hilton-Hotel, wo die Vertreter der SYRIZA-ANEL-Regierung mit den Vertretern des »Quartetts« ihre Verhandlungen führten.

Quelle: KKE / RedGlobe