Polizeiaktion gegen Linke in Hamburg

Gegen G20In Hamburg gehen im Vorfeld des G20-Gipfels die Polizeiaktionen gegen Linke weiter. In den frühen Morgenstunden des heutigen Donnerstag stürmten schwerbewaffnete Einheiten mindestens drei Wohnungen, die Türen wurden eingetreten, die Bewohner mit vorgehaltenen Maschinenpistolen aus den Betten gerissen und mehrere Personen festgenommen. Außerdem wurden nach Angaben des Internetportals Indymedia auch die Vereinsräumlichkeiten von Klassenkultur e.V. durchsucht. Dort habe man mit schwerem Gerät fünf Stahltüren aufgebrochen. Die Razzien richteten sich nach Angaben des Hamburger Ermittlungsausschusses gegen die Gruppe Roter Aufbau e.V. sowie zwei Aktivisten. Hintergrund ist offenbar ein Interview, das die beiden Männer im vergangenen Dezember (!) der taz gegeben hatten. Auch Katharina Schipkowski, die damals das Gespräch geführt hatte, wurde als Zeugin vorgeladen und zeigte sich auf Twitter empört.

In dem Gespräch hatten die Befragten Verständnis für eine Aktion gegen die Messehallen gezeigt. In dem Veranstaltungsort des G20-Gipfels waren im vergangenen Jahr einige Glasscheiben zerstört und Farbflecke hinterlassen worden. Monate später dienen die Aussagen der beiden Linken der Staatsmacht als Vorwand zum Zuschlagen.

Offenkundig gibt es bei den Hamburger Polizeikräften einen differenzierten Umgang mit der Presse. Während alternative (oder dafür gehaltene) Zeitungen eingeschüchtert werden, konnten Reporter von »Bild« offenkundig als »embedded journalists« an der Polizeiaktion teilnehmen. Davon zeugen schreiende Schlagzeilen und Fotoserien auf bild.de.

Quellen: EA, Bild, Indymedia, Katharina Schipkowski, taz / RedGlobe