24. Juni 2025

24. Juni 2025
HamburgMenschenrechteYeni Hayat

Ausbildung statt Abschiebung!

Übernommen von Yeni Hayat / Neues Leben:

Amelie Lubcke

“Ausbildung statt Abschiebung!- Khalid muss bleiben” unter diesem Titel startete der Jugendhilfeträger Heimathafen Hamburg vor zwei Wochen eine Petition. Es geht um den Schüler Khalid, der vor zwei Jahren ohne seine Familie aus Marokko nach Deutschland kam, jetzt seinen ersten Schulabschluss gemacht hat und einen festen Ausbildungsplatz in Aussicht hat, doch dieser steht jetzt auf der Kippe. Der Ausbildungsvertrag liegt der Hamburger Ausländerbehörde schon seit drei Monaten vor, doch diese hat Khalid bis heute keine Erlaubnis gegeben, die Ausbildung anzutreten.

Statt einer sicheren Perspektive droht ihm nun die Abschiebung

Deshalb hat sich eine Initiative aus dem IJV Hamburg und dem Jugendhilfeträger “Heimathafen” gegründet, um die Abschiebung von Khalid zu verhindern und auf das Problem, dass junge Menschen mit Ausbildungsplätzen immer wieder abgeschoben werden, aufmerksam zu machen. Heimathafen ist ein Jugendhilfeträger, der Beratung und Begleitung für vor allem geflüchtete Jugendliche anbietet und ihnen Hilfestellung bei alltäglichen Herausforderungen gibt.

In diesem Rahmen haben die Sozialarbeiter*innen von Heimathafen die Petition gestartet und erste Flyer gedruckt, um Khalid vor der Abschiebung zu bewahren. Auch eine Kundgebung wurde von der Initiative  für den 10. Juni vor der Berufsschule St. Pauli angemeldet. Denn Khalid ist kein Einzelfall. Bundesweit gründen sich immer mehr Initiativen, die ihre Mitschüler*innen oder Azubi-Kolleg*innen nicht abgeschoben sehen wollen. Die Sozialarbeiter*innen des Jugendhilfeträgers berichten, dass seit dem Regierungsantritt der neuen rot-schwarzen Bundeskoalition die Ablehnungsbescheide für Asylanträge in der Jugendhilfe sprunghaft steigen.

Das ist nicht verwunderlich, denn bereits unter der Ampelregierung verschärften sich die Asylgesetze in Deutschland und der EU massiv. Dass es hierbei keinesfalls um „Kriminalität“ geht, wie es immer behauptet wird, zeigt das Beispiel von Khalid ganz genau. Junge Menschen, die sich hier eine Bleibeperspektive aufgebaut und Fuß in der Gesellschaft gefasst haben, werden tagtäglich ausgewiesen. Die Sozialarbeiter*innen vom Heimathafen fordern daher keine Abschiebungen, insbesondere aus der Jugendhilfe, und ein Bleiberecht für Jugendliche.

Quelle: Yeni Hayat / Neues Leben