Unikliniken Essen und Düsseldorf: Beschäftigte streiken für Entlastung

2. August 2018 | Nach ergebnislosen Verhandlungen über eine Entlastung der Beschäftigten an den Unikliniken Düsseldorf und Essen werden die Streiks seit Montag fortgesetzt. Darüber hinaus entscheiden die Beschäftigten der Uniklinik Essen diese Woche in einer Urabstimmung, ob sie wie am Klinikum in Düsseldorf in einen unbefristeten Streik gehen.

Am Streikauftakt am Montag beteiligten sich mehr als 400 Beschäftigte in Düsseldorf und diskutierten am Moorenplatz, wie es weitergehen soll. Parallel kamen 300 Streikende in Essen im Streikzelt an der Hutelandstraße 55 zusammen. Die Beschäftigten erwarten Regelungen, die spürbar, verbindlich und direkt Entlastung bringen. Davon aber könne bei den Vorschlägen der Arbeitgeber keine Rede sein, sagte Jan von Hagen, der bei ver.di Nordrhein-Westfalen für Krankenhäuser zuständig ist.

Die Streiks waren im Juli aufgrund der Verhandlungen zwischen ver.di und den Arbeitgebern unterbrochen worden. Doch auch nach der vierten Verhandlungsrunde gibt es keine Angebote, um die dramatische Überlastung kurzfristig und wirksam zu begrenzen. Nach Vorstellung der Klinikleitung soll es erst Entlastungsmaßnahmen geben, wenn die aktuellen Schichtbesetzungen unterschritten werden. Damit aber würden die miserablen Zustände zementiert, sagte von Hagen. Das mache die Beschäftigten zu Recht wütend. Und deshalb wird weiter gestreikt.

Vereinbart war, dass als Grundlage für die Verhandlungen in Düsseldorf und Essen der Tarifvertrag der baden-württembergischen Unikliniken herangezogen wird. Da aber die Ausgangssituation in Baden-Württemberg deutlich besser als in Nordrhein-Westfalen ist, muss über Anpassungen verhandelt werden. Dabei spielen die Arbeitgeber offenbar auf Zeit. „Wenn die Personalausstattung so weit reduziert ist, wie hier aktuell, braucht es natürlich eine andere Anpassung der Personalsituation“, sagte von Hagen. Jeder, der den Alltag der Düsseldorfer und der Essener Unikliniken kenne, wisse, die jeweiligen Forderungen nach 200 zusätzlichen Pflegekräften seien alles andere als überzogen. Von Hagen betonte, wenn von den Klinikleitungen ein neues Angebot komme, das tatsächlich zu einer Entlastung führe, dann sei ver.di jederzeit zu weiteren Verhandlungen bereit.

Quelle:

ver.di