Veranstaltung der Botschaften von ALBA-Staaten in Berlin: Richtige Richtung

Am 14. Jahrestag ihrer Gründung durch Fidel Castro und Hugo Chávez hat in Berlin ein kleiner Festakt zur Gründung der damaligen „Bolivarianischen Alternative für die Amerikas“ (ALBA) am 14. Dezember 2004 stattgefunden. Parallel dazu wurde in Havanna ein Gipfeltreffen der zehn Mitgliedstaaten eröffnet.

In die Räumlichkeiten des Parteivorstands der Partei „Die Linke“, die sich derzeit in dem ehemaligen KPD-Sitz befinden, luden die Botschaften Venezuelas, Boliviens, Nicaraguas und Kubas ein, um über die Geschichte und die Erfolge des solidarischen Staatenprojekts zu informieren, das heute „Bolivarianisches Bündnis für die Völker Amerikas“ heißt. Mit dem Eintritt Boliviens 2006 kam zur Kurzformel ALBA noch das Kürzel „TCP“ (Handelsvertrag der Völker) hinzu. Moderiert wurde die Veranstaltung, an der aus gesundheitlichen Gründen die Botschafterin Nicaraguas kurzfristig nicht teilnehmen konnte, von der Vorsitzenden des Netzwerks Cuba, Angelika Becker.

Dass „Alba“ im Spanischen auch Morgenröte bedeutet, unterstrich der Botschafter Venezuelas, Ramón Maniglia, in einem emotionalen Redebeitrag. Kubas Botschafter Ramón Ripoll erinnerte an die Geschichte der lateinamerikanischen Integration und den Beitrag von José Martí neben den grundsätzlichen Ideen von ALBA-Namensgeber Simón Bolívar, während der Geschäftsträger der Botschaft Boliviens mehrere erfolgreiche ALBA-Projekte in seinem Land darstellte. Dass Ecuador vor wenigen Monaten aus ALBA ausschied, wurde von den Anwesenden bedauert, aber zwischen dem Willen von Regierung und Volk in den Andenstaat unterschieden.

Fidel Castro konstatierte in einer Reflexion am 19. Oktober 2009: „Die ALBA, die von der Bolivarianischen Republik Venezuela und von Kuba geschaffen wurde (…), hat gezeigt, wie viel in nur fünf Jahren friedlicher Zusammenarbeit getan werden kann.“
Genau das tat auch die Kubanische Tageszeitung „Granma“ in einem Artikel am 14. Dezember und verwies auf vierzehn Jahre Erfolge der ALBA-TCP:

  • Dank der Mission Milagro haben mehr als fünf Millionen Menschen in dreißig Ländern ihr Sehvermögen wiedererlangt.
  • Während des ersten Jahrzehnts des Mechanismus haben rund 24000 Ärzte für Allgemeinmedizin aus Lateinamerika und der Karibik dank der von ALBA-TCP entwickelten Programme ihren Abschluss gemacht.
  • Bis 2014 sind fünf Millionen Menschen in 18 Ländern unserer Region dank der Methode „Yo sí puedo“ alphabetisiert worden.
  • Obwohl es sich bei ALBA und Petrocaribe um zwei unterschiedliche Mechanismen handelt, haben sie dieselbe integrierende Vision, weshalb die Länder der Region dank Petrocaribe auf stabile Kraftstoffversorgung zu solidarischen Preisen und Zahlungsformen zählen konnten.
  • Die Länder des Blockes trugen – unabhängig voneinander – wesentlich zur Schaffung des Senders Telesur als Raum für den Kampf gegen die hegemonialen Informationsströme bei.
  • Es wurden verschiedene klinische und genetische Studien mit Menschen mit Behinderungen in mehreren Ländern des Blocks durchgeführt.
  • Angesichts der Naturereignisse haben die ALBA-Länder ihre Solidarität gezeigt, wobei das venezolanische Petrocasas-Programm hervorsticht.

Die auf der Solidarität unter den Völkern basierende Zusammenarbeit zeigt im 21. Jahrhundert in eine andere Richtung. Und zwar von allen auf mehrheitlich nicht-sozialistischer Basis laufenden Staatenverträgen als vermutlich einziger in die richtige.

Günter Pohl

Quelle:

news.dkp.de