Britische Truppen vor der Küste Venezuelas

morning star neuBritische Truppen führen in unmittelbarer Nähe zur venezolanischen Grenze Militärübungen durch und verschärfen damit die Spannungen zwischen der Regierung in Caracas und Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Das berichtete die britische marxistische Tageszeitung »Morning Star« am Mittwoch. Demnach hält sich seit dem 21. Januar das britische Landungsschiff »Mounts Bay« im nur 50 Meilen von der Küste Venezuelas entfernten Curacao auf, nachdem es zunächst in Miami geankert hatte.

Wie die Royal Navy erklärte, soll das Schiff an einer gemeinsamen Drogenbekämpfungs-Operation mit dem US Southern Command. beteiligt sein. Der für Südamerika zuständige Kommandostab des Pentagon hätte aber auch die Verantwortung für eine militärische Intervention der Vereinigten Staaten in Venezuela.

Zugleich trainieren britische Marines seit Mitte Januar in Belize den Urwaldkampf. Zwar beteuert das Verteidigungsministerium in London, dass es sich um Routine handle, doch die Ankunft der Soldaten traf mit der Verschärfung der britischen Kampagne gegen Venezuela zusammen. Zudem gehören die Soldaten dem »Morning Star« zufolge zum »40 Commando«, das auch zu den britischen Truppen gehörte, die 2003 an der Invasion im Irak beteiligt waren und zu den ersten gehörten, die in das arabische Land eindrangen.

Auch die britische Luftwaffe ist in der Region aktiv. Ausgerechnet am 23. Januar – dem Tag, an dem sich Juan Guaidó zum »Übergangspräsidenten« Venezuelas ernannte – landete eine Transportmaschine der Royal Air Force in Belize. Am 2. Februar veröffentlichte die RAF Luftaufnahmen von der Küste Belizes und erklärte, das Personal sei an Manövern in Zentralamerika beteiligt.

Der Sprecher der Venezuela Solidarity Campaign, Francisco Dominguez, erklärte im Gespräch mit dem »Morning Star«, man sei sehr besorgt, dass sich Britannien an einem von den USA gegen Venezuela entfesselten Krieg beteiligen könnte. »Die jüngste Geschichte katastrophaler Militärinterventionen Britanniens sollte jede Beteiligung an Donald Trumps Versuchen ausschließen, die demokratisch gewählte Regierung in Venezuela zu destabilisieren«, sagte auch Mayer Wakefield von der Stop the War Coalition.

Quelle: Morning Star / RedGlobe