Carolus Wimmer: Grußwort zur Kundgebung des Berliner Bündnisses »Hände weg von Venezuela« am 16.Februar 2019

PCV VenezuelaWir dokumentieren nachstehend das Grußwort des Internationalen Sekretärs der Kommunistischen Partei Venezuelas (PCV), Carolus Wimmer, an die Solidaritätskundgebung am 16. Februar in Berlin:

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Kampfgefährten

seid gegrüßt und vielen, vielen Dank für eure Solidarität, für eure aktive Unterstützung. Eine der vielen, die unseren kämpferischen Applaus verdienen, ist das Berliner Bündnis Hände weg von Venezuela, mit dem wir in ständiger Verbindung stehen, um die jeweilige Situation auszuwerten.

Venezuela steht im Zentrum eines politischen und wirtschaftlichen Sturms, in dem Donald Trump, unterstützt von extrem rechten Regierungen Lateinamerikas, Kanadas und der Europäischen Union, die Angst vor einer möglichen militärischen Intervention weckt. Besser gesagt: Heute besteht nicht die Frage, OB die USA einen Krieg beginnen, sondern WANN. Das erfordert natürlich von uns allen zusätzliche Anstrengungen.

Präsident Maduro hat weiter die Macht, also ist es international schwer verständlich zu machen, dass wir die vierte Woche eines imperialistischen und faschistischen Putsches haben. Es fällt keine Bombe, aber wir sind mitten in einem Krieg. Die Vorphase erleben wir seit geraumer Zeit durch die Politik der wirtschaftlichen und finanziellen Blockade und Erdrosselung, der terroristischen Umsturzversuche, der Pläne zur Ermordung des Präsidenten und vor allem durch den psychologischer Krieg, um die Widerstandskraft der Bevölkerung einschließlich der Streitkräfte zu schwächen und zu brechen.

Wir müssen uns bewusst sein, dass Venezuela im Zentrum des internationalen Klassenkampfes steht, mit riesigen von den USA dringend benötigten Energie- und mineralen Bodenschätzen.. Deshalb wird sich die aggressive Politik des Imperialismus fortsetzen, und wir müssen uns auf einen langen Kampf vorbereiten.

Kuba und Vietnam sind für uns siegreiche Beispiele.

Der Putschversuch, der am 23.Januar mit der Selbsternenung des Marionettenpräsidenten der USA vollendet werden sollte, ist in seiner Anfangsphase fehlgeschlagen, wird aber weiter das Ziel der Trump Regierung und der NATO bleiben.

Zweifellos bringen die illegalen Strafmaßnahmen der USA und der NATO-Alliierten große Opfer für die Arbeiterklasse und die Bevölkerung mit sich. Das ist in den Handbüchern der CIA vorgesehen. Nach dem Motto: je mehr Hunger, umso mehr Bereitschaft der Völker, um für die USA unbequeme Regierungen zu stürzen. Das wird jetzt schon 20 Jahre lang in Venezuela versucht. Ohne Erfolg.

Der venezolanische Staat, d.h. das Volk, hat durch die illegalen Sanktionen seit der Präsidentschaft von Hugo Chávez 350 Milliarden Dollar verloren. Im letzten Jahre waren es 43 Milliarden Dollar. Im Moment werden von den westlichen Banken zehn Milliarden Dollar blockiert. Natürlich würden diese Beträge ausreichen, um genügend Lebensmittel, Medikamente und Sonstiges für die Bevölkerung zu garantieren.

Der Hauptschuldige ist also nicht, wie es die westlichen Medien im Sinne Goebbels wiederholen, Präsident Maduro, sondern der Imperialismus der USA und der Europäischen Union. Das ist eine kriminelle Verletzung der Menschenrechte. Venezuela braucht keine »humanitäre Hilfe«, sondern wir fordern, dass endlich die Sanktionen und die Blockade gestoppt werden.

 

Seit 1998 versucht der Imperialismus, den bolivarischen nationalen Befreiungskampf zu zerstören. Es ist klar, dass dieser Kampf über die 20 Jahre hinaus Stärken und Schwächen zeigt. Aber das Grundziel des antiimperialistischen und antikapitalistischen Kampfes kommt siegreich voran, mit Blick auf den Sozialismus.

Der Großteil der Bevölkerung, der in den westlichen Medien meist nicht existiert, unterstützt diese Politik. Kritik und Proteste bleiben dabei nicht aus. Das ist gut so. Aber die Rechnung der USA, dass diese Kritik für ihre neokoloniale Politik ausgenützt werden kann, ging, wie wir sehen, bis jetzt nicht auf. Im Gegenteil, die imperialistischen Kriegsdrohungen haben den Rückhalt der Regierung Maduro gestärkt. Es besteht ein klares Bewusstsein, dass die Lösungen aus dem eigenen Volk kommen müssen und nicht durch den Einmarsch ausländischer Truppen.

Wir sind bereit, uns zu verteidigen. Unsere Streitkräfte, die mit dem venezolanischen Volk vor 200 Jahren die Unabhängigkeit erkämpften, orientieren sich weiter am Freiheitsdenken des Libertador Simon Bolivar.

Dieses Jahr erinnern wir an den 20. Jahrestag der Bombardierung Jugoslawiens durch die NATO. Dieses abschreckende Beispiel kennt man auch in Venezuela.

Die Losung unserer Streitkräfte ist: patriotisch, antiimperialistisch und sozialistisch.

Die Imperialisten haben noch lange nicht gesiegt. Wir kämpfen weiter. Der Hauptfeind ist der Imperialismus. Die Hauptgefahr ist der Verlust der Souveränität und Unabhängigkeit. Dazu brauchen wir eine breite antiimperialistische, antifaschistische und patriotische Einheitsfront, national und international.

Natürlich gibt es große Herausforderungen, aber auch große Möglichkeiten des Klassenkampfes. Wir dürfen uns nicht vom Klassenfeind überraschen lassen. Die Kommunistische Partei Venezuelas stärkt sich mit der leninistischen Erfahrung. Sie setzt die Massenarbeit gegen imperialistischen Krieg, gegen ausländische Militärbasen und für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Sozialismus erfolgreich fort.

Wir sind uns den steigenden Gefahren bewusst, aber besonders durch die breite internationale Solidarität kämpfen wir mit revolutionärem Optimismus. Wir sehen unsere Verantwortung auch international. Es gibt keinen dritten Weg: Sozialismus oder Barbarei.

Die politische Unterstützung von euch allen hilft da konkret. Vielen Dank!!!

Deshalb: Hände weg von Venezuela
Raus mit den Imperialisten
Raus mit den Faschisten
No Pasarán
Sozialismus oder Barbarei
Venceremos