Die Würde zuerst

Der 27. April 2019 wird für die Bolivarische Republik Venezuela ein historischer Tag werden, wie es der 31. Januar 1962 für Kuba war. Welch große Ehre für Venezolaner und Kubaner, nicht mehr der OAS anzugehören, dieser Ausgeburt der Einmischung im Dienste der Regierung der Vereinigten Staaten!

Dieses „Kolonialministerium”, wie Raul Roa, der „Außenminister der Würde”, die Einrichtung nannte, ist seit Jahrzehnten eine Plattform zur Unterstützung der Vereinigten Staaten bei ihren destabilisierenden Aktionen, ihren Invasionen in Länder der Region, ihrer Sanktionspolitik und anderen feindseligen Maßnahmen.

Venezuela hat den endgültigen Rückzugsprozess aus der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zwei Jahre nach dem Gesuch des Präsidenten der Republik Nicolás Maduro vollzogen.

In beiden Fällen – dem Kubas und dem Venezuelas – spielt eine hohe Dosis Würde, ein Konzept der Unabhängigkeit und des Respekts für die Völker eine Rolle, geht es um Flaggen, die niemals eingeholt werden und die zeigen, dass das Verlassen dieser gegen Lateinamerika gerichteten Institution nichts anderes ist der Anspruch auf Souveränität und Einhaltung der Leitgrundsätze internationaler Organisationen, die die „Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines Landes” als etwas vorschreiben, das im Interesse des Friedens und des Zusammenlebens von Bruderstaaten und -völkern heilig ist.

Die OAS ist ein grober Mechanismus, mit dem von Washington aus souveränen Ländern die Entwürfe derjenigen aufgezwungen werden sollen, die weiterhin auf imperiale Assimilation setzen und die heute die Monroe-Doktrin wiederbeleben als Fibel für Lakaien-Regierungen, die im Chor an ihrer Seite mitsingen.

Die katastrophale Geschichte dieser Organisation kam bereits seit ihrer Geburt im Jahr 1948 zum Ausdruck, als sie 1954 die Intervention der USA in Guatemala befürwortete, um die Regierung von Jacobo Arbenz zu stürzen, und 1961, als sie kurz nach dem Sieg der Revolution in Kuba zu Bombenattentaten gegen Kubanische Städte und zur organisierten Söldnerinvasion schwieg, die von der Regierung in Washington organisiert, bewaffnet und finanziert worden war.

Dem, was im Weißen Haus gesagt wurde, ordnete sie sich so vorbehaltlos unter, dass, nur wenige Tage, nachdem die US-Regierung am 3. Januar 1962 die Beziehungen zu der Größten der Antillen abgebrochen hatte, Kuba von der Organisation ausgeschlossen wurde.

Die OAS befürwortete auch die Militärintervention US-amerikanischer Truppen in der Dominikanischen Republik im Jahre 1965, die Bombardierung und Invasion der kleinen Insel Grenada im Jahre 1983 und die Invasion in Panama im Jahre 1989.

Jetzt, da es gegen die Bolivarische Republik Venezuela geht, werden die OAS und ihr Hauptscharfmacher Luis Almagro als Speerspitzen eingesetzt, um um Unterstützung von rechtsextremen Regierungen und einigen Führern zu werben, die servil den Aussagen von Donald Trump, Mike Pompeo, Marco Rubio, John Bolton unter anderen Höhlenmenschen lauschen.

Recht hat der gewählte Präsident des Landes, Nicolás Maduro Moros, diesen Tag zum Feiertag für die Venezolaner zu erklären. Die Würde hat gesiegt und der Sumpf namens OAS wird als das in die Geschichte eingehen, was er ist: eine anti-lateinamerikanische Brut im Dienste der Vereinigten Staaten.

Quelle:

Granma Internacional