Buchenwald war auch im Rhein-/Ruhr-Gebiet

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN- BdA) startet am Antikriegstag eine Aktionskampagne mit den Titel „Buchenwald war auch im Rhein- /Ruhr-Gebiet“. Sie will darauf Aufmerksam machen, dass ab 1943 in vielen Städten des Rhein-/Ruhr-Gebietes Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald errichtet wurden.

Große Buchenwald-Außenlager gab es unter anderem in Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Schwerte und Witten. Die Lager befanden sich meist bei Rüstungsbetrieben. Sie wurden mit Elektrozäunen gesichert und von der SS bewacht. In den Lagern herrschten erbärmliche Zustände. Die schwere Zwangsarbeit von täglich 12 Stunden war bei schlechter Ernährung kaum zu schaffen. Viele KZ-Häftlinge kamen deshalb oder auch durch Bombenangriffe zu Tode.

Diesen heute weitgehend vergessenen oder verdrängten Teil der Ruhrgebietsgeschichte gilt es wieder öffentlich zu machen. Die VVN-BdA plant hierzu die Herausgabe von Informationsmaterial, zahlreiche örtliche Aktionen und wird in wenigen Tagen eine Ideenbörse hierzu durchführen. Die Kampagne mit zentralen Aktionen in Düsseldorf, Essen und Gelsenkirchen soll im Frühjahr 2020 ihren Höhepunkt finden, wenn der 80. Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald begangen wird.

Die VVN-BdA ist die älteste und größte Organisation von Verfolgten des Naziregimes, ihren Kindern und seit 1972 auch von Antifaschistinnen und Antifaschisten, die sich zu den Zielen der Organisation bekennen. Es gibt heute in NRW 22 Orts- und Kreisverbände. Die Landesorganisation hat ihren Sitz in Oberhausen und zählt 1000 Mitglieder.

Quelle:

VVN-BdA Landesvereinigung Nordrhein-Westfalen