Tarifverhandlungen für Bodenverkehrsdienste auf Flughäfen Tegel und Schönefeld

Für Vergütungs-Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste auf den Flughäfen Tegel und Schönefeld hat die Tarifkommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit dem Arbeitgeber die ersten Verhandlungstermine vereinbart. Verhandlungsauftakt ist der heutige Donnerstag, der 19. Dezember 2019. Der dann folgende Termin findet am 9. Januar 2020 statt. Die Arbeitgeberseite wird durch den Allgemeinen Verband der Wirtschaft für Berlin und Brandenburg e. V. vertreten. Durch die Einstellung des Betriebs der Aviation Handling Service (AHS) am Standort Berlin zum 31. Dezember 2019 sind auf der Arbeitgeberseite noch drei große Firmen, die WISAG, die Aeroground und die Swissport vertreten. 

Aus ver.di-Sicht soll ein relativ kurz laufender Tarifvertrag – nämlich für acht Monate – geschlossen werden, der die Gehälter für die Beschäftigten weiterentwickelt. ver.di fordert Einkommensverbesserungen von 250 Euro im Monat. 

„Mit einem guten Tarifergebnis können die Arbeitgeber ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren, die zahlreichen Herausforderungen der Zukunft anzunehmen und zu bewältigen, aber auch das beeindruckende Engagement der letzten Jahre entsprechend zu würdigen. Ob die Inbetriebnahme des BER am 31. Oktober 2020 funktioniert, wird auch ganz wesentlich durch die Bodenverkehrsdienste entschieden. Sie sind eines der Schlüsselelemente für einen funktionierenden Flugbetrieb“, so Enrico Rümker, der ver.di-Verhandlungsführer.   

Der zurzeit geltende Tarifvertrag ist allgemeinverbindlich und muss von allen Firmen angewendet werden, die Bodenverkehrsdienstleistungen anbieten. Tätig sind in Tegel und Schönefeld über 2.000 Beschäftigte, die Flugzeuge be- und entladen, den Checkin vornehmen oder mit Vorfeldarbeiten wie Fahren von Abfertigungsfahrzeugen oder das Einwinken von Flugzeugen betraut sind. In den vergangenen Jahren sind die Fluggastzahlen erheblich angestiegen, daher haben die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste mit deutlichen Arbeitsverdichtungen und starken Arbeitsbelastungen zu kämpfen. Ein großer Teil der Beschäftigten in den Bodenverkehrsunternehmen ist zudem teilzeitbeschäftigt. Damit verlagern die Arbeitgeber die unternehmerischen Risiken auf die Beschäftigten, die nur voll arbeiten dürfen, wenn es die Auftragslage nach Ansicht der Arbeitgeber hergibt.  

Quelle:

ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg