Warnstreiks bei uni-assist e.V.

Ab Dienstag, den 28. Januar 2020, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die rund 140 Berliner Beschäftigten von uni-assist e.V., einem Dienstleister der deutschen Hochschulen, zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Anlass für den Streik ist der Stillstand in den bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen, in denen weder hinsichtlich der Tarifvertragsbasis (TVöD Bund oder TV-L) noch der betrieblichen Altersvorsorge Fortschritte erzielt werden konnten. Für die vorher vereinbarte Diskussion der Arbeitgebervorstellungen zur betrieblichen Altersvorsorge hatte die Arbeitgeberseite nicht mal konkrete Angebote vorbereitet.

Ein weitreichendes Kompromissangebot in der Frage der Laufzeit verbunden mit dem Verzicht auf Streikmaßnahmen bis zum 10. Februar 2020 wurde von der Arbeitgeberseite ausgeschlagen. ver.di war bereit, für eine Vereinbarung auf die Tarifvertragsbasis TVöD Bund weit auf die Arbeitgeberseite zuzugehen. Ein relevanter Teil der Belegschaft hat bereits eine arbeitsvertragliche Inbezugnahme des TVöD Bund im Gehalt, daher liegt das nahe. Dieses Kompromissangebot wurde von Arbeitgeberseite nicht aufgegriffen. Die ver.di-Mitglieder haben sich nun Anfang Januar für umfassende Streikmaßnahmen entschieden. Jana Seppelt, ver.di Verhandlungsführung: „Die organisierten Beschäftigten wissen, dass die Ausweitung der Warnstreiks Auswirkungen auf die internationalen Studienbewerberinnen und -bewerber hat, die im kommenden Sommersemester an deutschen Hochschulen studieren möchten. Sie sehen allerdings keine anderen Möglichkeiten mehr, ihren Anliegen Gehör zu verschaffen und endlich ernst genommen zu werden.“

Das bisherige Angebot von uni-assist e.V., das seit dem 2. September 2020 bekannt ist und nicht weiter verändert wurde, umfasst den Tarifvertrag der Länder ohne die Altersvorsorge für den öffentlichen Dienst (VBL). ver.di fordert neben der Anwendung des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD Bund) eine Reduzierung der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit, verlässliche und transparente tarifvertragliche Regelungen im Umgang mit Befristungen und Entfristungen sowie eine Vorteilsregelung für ver.di Mitglieder.

Hintergrund:
Im März 2019 hatte ver.di zu Tarifverhandlungen aufgefordert, worauf am 2. Mai 2019 das erste Sondierungsgespräch stattfand. Nach langen Verzögerungen auf Seiten von uni-assist e.V. und insgesamt 5 inhaltlichen Sondierungen finden seit November 2019 Tarifverhandlungen zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Berlin, der uni-assist e.V. vertritt, und ver.di statt.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg