Tariferhöhung gerettet – Verhandlungsergebnis angepasst

Das Verhandlungsergebnis vom 3. März 2020 für die rund 2000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste auf den Flughäfen Tegel und Schönefeld musst aufgrund der aktuellen Situation angepasst werden. Der Luftverkehr ist massiv eingebrochen, die Passagierzahlen sind in Berlin/Brandenburg um mehr als 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. „Vor diesem Hintergrund haben uns die Arbeitgeber mitgeteilt, dass für sie das Tarifergebnis vom 3. März nicht mehr umsetzbar ist. Dies erfolgte innerhalb der vereinbarten Klärungsfrist. Die Erklärungsfrist bei Tarifverträgen ist üblich“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Enrico Rümker.

Daher wurde am gestrigen Mittwoch, dem 18. März 2020 erneut verhandelt. Im Ergebnis bleibt jetzt das Tarifergebnis vom 3. März in der bisherigen Form bestehen. Allerdings wird es keine Erhöhung in 2020 geben, sondern erst zum 1. Januar 2021. Dort werden die Gehälter um monatlich 225 € erhöht. Eine zweite Erhöhung erfolgt dann zum 1. Januar 2022. Hier gibt es dann die weiteren 175 € monatlich mehr. Also bleibt die Erhöhung um 400 € zum 1. Januar 2022 wie geplant. Auch die Laufzeit des Tarifvertrages bleibt bis zum 31. Dezember 2022. Im Grunde wurde die geplante Erhöhung von 150 € für den 1. März 2020 auf die beiden Erhöhungen in 2021 und 2022 draufgeschlagen. „Wir sind zufrieden, dass wir das Tarifergebnis trotz der aktuellen dramatischen Situation erhalten konnten. Die nächsten Monate werden für jede und jeden von uns, aber auch die Unternehmen unglaublich herausfordernd und belastend. Die Corona Krise im Luftverkehr wird alle Akteure an die Grenzen des wirtschaftlich zumutbaren bringen. Es bietet aber ein klare Perspektive und eine deutliche Aufwertung der Tätigkeiten in der Zukunft“, so Enrico Rümker.

Auf den Flughäfen Tegel und Schönefeld sind die drei großen Firmen WISAG, Aeroground und Swissport mit insgesamt rund 2.000 Beschäftigten vertreten. Zu den Tätigkeiten gehören u.a. Be- und Entladen der Flugzeuge sowie Check-in bei wachsender Arbeitsverdichtung und steigenden Belastungen.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg