Öffnung der Kindertagesstätten in Thüringen zu früh

ver.di fordert unverzügliche Corona-Tests

Aus Sicht der Gewerkschaft ver.di kam die vollständige Öffnung der Einrichtungen in Thüringen zu früh. „Schon vor der Corona-Pandemie sahen wir uns mit einer problematischen Fachkräftesituation im Bereich der Kitas konfrontiert. Corona verschärft diese Situation, u.a. mit Blick auf das Alter und gesundheitliche Vorbelastungen vieler Beschäftigter. Bei den Kita-Öffnungen muss der infektions- und arbeitsrechtliche Schutz der Erzieherinnen, die zur Risikogruppe gehören, ebenso oberste Priorität genießen, wie derjenigen Kolleginnen, die Sorge haben, die zusätzlichen Belastungen stemmen zu müssen“, sagt die Bezirksgeschäftsführerin des ver.di Bezirkes Thüringen, Corinna Hersel.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft fordert klare Regelungen für den Schutz der Beschäftigten, der Kinder und deren Eltern.

„Kontinuierliche Corona-Tests erhöhen neben dem Infektionsschutz auch die Gewissheit der Beschäftigten über ihren gesundheitlichen Zustand“, begründet Oliver Greie, Landesbezirksleiter für ver.di in der mitteldeutschen Region, die Forderung. „Konsequent wäre darüber hinaus die Ausweitung der Tests auf die Kinder.“ „Das Kindeswohl ist ebenso schützenswert wie das der Beschäftigten. Beides gegeneinander abzuwägen, lehnen wir ab“, appelliert Greie an die Verantwortlichen.

„Mit den Auflagen und den Reglementierungen für Eltern und Personal entsteht eine Situation, die Spannungen geradezu provoziert. Schriftliches Dokumentieren von Kontakten und damit einhergehende Rechtsunsicherheiten, Unklarheiten bei der Zuordnung zu Risikogruppen und nicht zuletzt die noch immer unzureichende Ausstattung mit Desinfektionsmitteln sind besorgniserregende Fakten,“ stellt der Fachbereichsleiter für den Sozial- und Erziehungsdienst, Detlef Heuke, fest.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen