ver.di und Fridays for Future rufen zu Verkehrswende und Stärkung des ÖPNV auf

Am 18.9. findet ein bundesweiter Aktionstag für eine Verkehrswende und die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs durch die Länder und den Bund statt, zu dem ver.di und Fridays for Future zu Demonstrationen und Aktionen aufrufen.

„75 Prozent der Treibhausgasemissionen stammen vom PKW-Verkehr. Wir brauchen keine Antriebswende, sondern eine echte Verkehrswende. Dafür muss das ÖPNV-Angebot deutlich ausgebaut werden“, sagt Simona König, Bezirksgeschäftsführerin des ver.di Bezirkes Sachsen-Anhalt Süd. „Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die nicht auf die Kommunen abgewälzt werden kann. Die Bundesregierung muss Verantwortung übernehmen und jetzt mit einem ÖPNV-Gipfel eine ernstgemeinte Verkehrswende einleiten.“, so König weiter. Es könne nicht sein, dass das Angebot an klimafreundlicher Mobilität von der kommunalen Kassenlage abhängig sei.

Gemeinsame Forderungen sind neben der Verdopplung des ÖPNV-Angebots in Deutschland auch Investitionen für das Personal.

„Nach 20 Jahren Sparprogramm arbeiten die Beschäftigten am Limit. Bis 2030 geht jeder zweite Beschäftigte in die Rente, 100.000 Neubeschäftigte werden gesucht. Wenn die Arbeitsbedingungen nicht attraktiver werden, wird man die notwendigen Arbeitskräfte nicht finden“, warnt Paul Pjanow, Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Verkehr.

Seit 1998 hat der ÖPNV 24 Prozent Fahrgäste dazugewonnen, die Zahl der Beschäftigten ist jedoch um 18 Prozent zurückgegangen“, stellt Paul Pjanow klar. Überstunden seien die Regel, ebenso hohe Krankenstände. In 60 Prozent der Unternehmen fielen regelmäßig Fahrten wegen Personalmangels aus.

Unabhängig von dem Aktionstag fordert ver.di bereits seit Anfang des Jahres für die 87.000 Beschäftigten in kommunalen ÖPNV-Unternehmen bundesweit einheitliche Regelungen zur Entlastung der Beschäftigten. Die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände berät am 19. September, ob sie Verhandlungen zu bundesweiten Regelungen aufnimmt.

Die Veranstaltung findet am Freitag, 18.09.2020, um 15 Uhr in Halle an der Straßenbahnhaltestelle Moritzburgring statt.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen