Warnstreik bei Charité und Vivantes angelaufen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat – wie bereits angekündigt – die Beschäftigten der Charité und Vivantes für den 29. und den 30. September 2020 im Rahmen der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes zu einem Streik aufgerufen. Am heutigen (29.9.) Vormittag waren rund 400 Beschäftigte von vivantes und Charité im Ausstand. »Gerade noch wurde den Beschäftigten in der öffentlichen Daseinsvorsorge und speziell im Gesundheitswesen für ihre Leistung in der Corona-Pandemie applaudiert. Doch bei den Tarifverhandlungen wollen die Arbeitgeber von Aufwertung und Anerkennung nichts mehr wissen – das passt nicht zusammen«, kritisiert Meike Jäger, ver.di Bereichsleiterin für Gesundheit und Soziale Dienste. Deshalb machen die Beschäftigten von Kliniken und Gesundheitseinrichtungen vor allem am Mittwoch bundesweit Druck für ihre Tarifforderungen.

ver.di erwartet unter anderem eine Pflegezulage von 300 Euro, eine bessere Bezahlung im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die Begrenzung der Arbeitszeit im Rettungsdienst auf 45 Stunden pro Woche. »Diese Verbesserungen sind dringend nötig, um die Berufe im Gesundheitswesen attraktiv zu machen«, erklärt Jäger. »So können in Zukunft genug Arbeitskräfte für diesen so wichtigen Bereich gewonnen und gehalten werden.«

Am Mittwoch wird es in der Zeit von 09.00 – 12.00 Uhr eine Streikdemonstration und Kundgebungen unter dem Motto „Klatschen war gestern, heute ist Zahltag“ vom Roten Rathaus bis zum Pariser Platz geben. Treffpunkt ist ab 9:00 Uhr der Neptunbrunnen. Anschließend ist ein Demozug zum Brandenburger Tor geplant. Gegen 11:15 Uhr wird dort eine Rede des ver.di Bundesvorsitzenden Frank Werneke an die Streikenden erwartet.

Zeitgleich mit den Tarifaktionen kommen in Berlin die Gesundheitsministerinnen und -minister des Bundes und der Länder zusammen. Daher wird ver.di am 30. September vor dem Hotel Bristol am Kurfürstendamm 27, 10719 Berlin eine Kundgebung ab 13.00 Uhr durchführen. Die Veranstaltung wird gegen 15:15 Uhr beendet sein.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg