VVN-BdA protestiert gegen den Abriss des sowjetischen Ehrenmals in Riga

In den vergangenen zehn Jahren hat die VVN-BdA immer wieder gegen den geschichtsrevisionistischen Aufmarsch protestiert, der alljährlich am 16. März, zum sogenannten Tag der Legionäre, in Riga stattfindet.

Letzte noch lebende ehemalige Angehörige der lettischen Legion der Waffen-SS, Familienangehörige und Bewunderer sowie Nazis aus Lettland und Deutschland konnten sich mit Unterstützung der staatlichen Sicherheitskräfte weitgehend unwidersprochen den öffentlichen Raum nehmen und ihrer Huldigung nazistischer Verbrecher und lettischer Kollaborateure frönen.

Nur internationale Proteste hatten Anfang der 1990er Jahre verhindert, dass dieser Tag zu einem nationalen Feiertag wurde. Kernbotschaft dieses SS-„Heldengedenkens“ war immer, dass die lettischen SS-Kollaborateure sich den deutschen lediglich in Selbstverteidigung gegen die sowjetische Besatzung angeschlossen hätten. Die systematische und auch aus eigenem Antrieb erfolgte Ermordung der lettischen Jüdinnen und Juden und kurze Zeit zuvor der aus dem Deutschen Reich nach Riga deportierten jüdischen Bevölkerung findet in der lettischen Geschichtsbeschreibung kaum Beachtung.

Nun hat das lettische Parlament unter Verweis auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine entschieden, das Mahnmal, das in Riga an die Befreiung vom Faschismus erinnert und zugleich als Soldatenfriedhof dient, abzureißen. Gegen diese Entscheidung, die Erinnerung an die historische Leistung der Roten Armee und der Menschen der Sowjetunion aus dem öffentlichen Raum zu tilgen, protestiert die VVN-BdA ausdrücklich.

„Die Planierung der Gräber der toten Rotarmisten und der Abriss von Denkmälern, welche an die historische Leistung der Sowjetunion bei der Befreiung vom Faschismus erinnern, sind die falsche Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine. Die Sowjetunion ist nicht Russland und nicht für Putins Politik verantwortlich zu machen. Tote Rotarmisten, die bei der Befreiung Europas vom Faschismus ihr Leben gaben, sind eindeutig die falschen Adressaten für eine kritische Auseinandersetzung mit der lettisch-sowjetischen Geschichte“, erklärt der Bundesvorsitzende Florian Gutsche.

Cornelia Kerth und Florian Gutsche,
Bundesvorsitzende VVN-BdA

Quelle: VVN-BdA