“nd.DerTag” zum Ende von Corona-Maßnahmen in Österreich und Frankreich

Ein Ende ist in Sicht: Öster­reich streicht die Qua­ran­tä­ne für posi­tiv auf Coro­na getes­te­te Men­schen ohne Sym­pto­me. An ihre Stel­le tre­ten für sie Regeln, die man als gesun­de Vor­sicht bezeich­nen kann, aber deren Ein­hal­tung kaum zu über­prü­fen ist. Und Frank­reich been­det tat­säch­lich ab sofort alle Coro­na-Maß­nah­men. Dort setzt man nun – ange­sichts von Omi­kron bil­lig zu haben – auf Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein statt auf Vor­schrif­ten. Eine Rück­kehr zur Non­cha­lance vor Covid muss das nicht bedeu­ten. Was nach end­lich ratio­na­ler und rea­lis­ti­scher Poli­tik auf­grund der aus­klin­gen­den Gesund­heits­kri­se aus­sieht, sind vor allem poli­ti­sche Manö­ver. Ange­sichts des ohne­hin gereiz­ten gesell­schaft­li­chen Kli­mas mit der Ver­teue­rung von Lebens­mit­teln und Ener­gie und wei­te­rer Zumu­tun­gen, die auf die Bevöl­ke­run­gen zukom­men, wol­len Paris und Wien etwas Druck vom Kes­sel neh­men. Und es gilt wie­der ganz die alte Prio­ri­tät, dass der Mensch der Wirt­schaft dient und lebt, um zu arbei­ten. Jüngst erprob­te auto­ri­tä­re Poli­tik­mus­ter blei­ben ja reaktivierbar.

Prä­si­dent Macron, der die Fran­zo­sen wäh­rend der Pan­de­mie mit Kriegs­rhe­to­rik ängs­tig­te, rüs­tet bereits zum Kampf an ande­ren als an der “Coro­na-Front”. Und nicht nur in Frank­reich hat die Lebens­wirk­lich­keit die Vor­ga­ben der Pan­de­mie-Regel­wer­ke längst über­holt. Sozia­le, wirt­schaft­li­che und kul­tu­rel­le Kol­la­te­ral­schä­den sowie poli­ti­scher Dilet­tan­tis­mus, wie ihn Öster­reichs geplatz­te Impflot­te­rie bei­spiel­haft ver­kör­pert, haben die Akzep­tanz für end­lo­se Coro­na-Maß­nah­men geschwächt – mit irra­tio­na­len Aus­wüch­sen. Aus der Gift­kü­che des Net­zes schwap­pen Hass und Het­ze. Wohin das füh­ren kann, ver­deut­licht der Fall der Ärz­tin Kel­ler­mayr aus Ober­ös­ter­reich, die sich nach Dro­hun­gen das Leben nahm.

Quelle: nd.Der Tag / nd.Die Woche via Presseportal