14. Dezember 2024

Vor 80 Jahren endete die Blockade Leningrads

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Vor 80 Jahren, genau ein Jahr vor der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee gelang dieser der endgültige Durchbruch zur Beendigung der Blockade der Stadt Leningrad.

Am 27. Jänner 1944 gelang es der Roten Armee der Sowjetunion die Blockade der Stadt Leningrad durch die deutsche Wehrmacht endgültig zu durchbrechen. Seit dem 8. September 1941 war die Stadt zuvor bereits eingeschlossen. Es handelte sich um einen geplanten Genozid an der vor der Blockade mehr als 2 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung der Stadt, der auf obersten Befehl der NS-Führung durchgeführt wurde. Hitler hatte in seinen Weltmachtsfantasien die eroberten Gebiete der Sowjetunion dafür ausersehen, dass sie mit deutschen „Aussiedlern“ nach dem Krieg neu bevölkert werden würden. Dabei sollte das übriggebliebene russische Volk die Rolle von Sklaven spielen. Städte waren ihm in dieser Planung ein Hindernis, deshalb setzte er auf Zerstörung und Entvölkerung, sei es durch militärische Angriffe oder Aushungern.

Bild von der „sauberen Wehrmacht“ sollte später nicht gestört werden

In den Jahrzehnten nach Beendigung des 2. Weltkriegs wurde in Österreich wie auch in der BRD nicht viel über dieses Verbrechen des NS-Regimes gesprochen. Mit gutem Grund, denn dieser Massenmord durch Verhungern, Erfrieren, Seuchen und andere Todesarten hätte das Bild von der „sauberen Wehrmacht“ gestört, die nur ihre Befehle befolgte und angeblich nicht an den Verbrechen der Nazis beteiligt war. Einzig in der DDR wurde dieses wie auch andere Verbrechen der Wehrmacht offen beim Namen genannt.

Ein Jahr vor der Befreiung, am 19. Jänner 1943 durchbrach die Rote Armee die bereits die Blockade von Leningrad und konnte so Versorgungswege in die Stadt freikämpfen. An der Südküste des Ladogasees war durch die Sowjets ein 8 bis 11 Kilometer breiter Korridor freigekämpft worden, über den die direkte Landverbindung zu Leningrad wiederhergestellt werden konnte. Bereits am 22. Jänner begann die Sowjetunion mit der Wiederherstellung der Bahnlinie nach Leningrad. Leningrad konnte ab dem 6. Februar wieder mit der Eisenbahn versorgt werden, das verbesserte die Versorgungslage in der Stadt enorm.

Am 27. Jänner 1944 – genau ein Jahr vor der Befreiung von Auschwitz – hatten sowjetische Truppen den deutschen Belagerungsring um die Stadt nach 872 Tagen durchbrochen. 

1,1 Millionen Menschen starben durch die Blockade

In den 28 Monaten der Belagerung starben etwa 1,1 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner Leningrads, 90 Prozent davon verhungerten. Die Einschließung der Stadt durch die deutsche Wehrmacht und den mit ihr verbündeten spanischen und finnischen Truppen mit dem Zweck, die Bevölkerung Leningrads systematisch verhungern zu lassen, war eines der schwersten Verbrechen, das die Faschisten im Verlauf des zweiten Weltkriegs begangen haben. 

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Quelle: Zeitung der Arbeit

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