Zwölf Prozent der Bevölkerung leiden unter Ernährungsarmut

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Über eine Million Österreicherinnen und Österreich kann sich nur minderwertige oder gar nicht ausreichende Lebensmittel leisten. Geringe Einkommen und teure Preise machen anständiges Essen zum Luxus.

Wien. Rund zwölf Prozent der österreichischen Bevölkerung – dies sind immerhin 1,1 Millionen Menschen – waren im vergangenen Jahr von Ernährungsarmut betroffen. Das bedeutet, sie mussten sich bei der Versorgung mit Lebensmitteln bei Qualität, Quantität oder beidem einschränken. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung, die am Donnerstag bei einem Symposium der Gesundheit Österreich GmbH präsentiert wurde.

Etwa 420.000 Personen sind sogar in die Kategorie der schweren Ernährungsarmut einzuordnen. Diese besagt, dass die betroffenen Menschen Mahlzeiten unfreiwillig ausfallen lassen mussten oder einen ganzen Tag lang nichts zu essen hatten, weil sie das spärlich vorhandene Geld für andere, dringlichere Dinge benötigt haben, z.B. für die Miete oder die Strom-/Gasrechnung. Milde Ernährungsarmut impliziert, dass die Betroffenen beim Einkauf nicht auf gesunde oder qualitativ wertvolle Lebensmittel achten konnten – die knappen finanziellen Mittel und die teuren Preise verunmöglichen dies.

Fast 13 Prozent der Haushalte mit Minderjährigen mussten sich im vergangenen Jahr sorgen, dass ihre Kinder nicht genug zu essen haben. Rund 20 Prozent waren finanziell nicht in der Lage, in der Gastronomie zu speisen oder andere zum Essen einzuladen. Besonders von Ernährungsarmut betroffen sind laut Studie jüngere, kranke oder bildungsferne Menschen sowie Arbeitslose.

So weit hat es die auf Ausbeutung beruhende kapitalistische Misswirtschaft im angeblich „reichen“ Österreich also gebracht: Hunger, Mangel- und Unterernährung für über eine Million Menschen, darunter hunderttausende Kinder. Nun stimmt es wirklich: Man kann nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.

Quelle: ORF

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