Übernommen von Internationaler Gewerkschaftsbund:
Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) begrüßt den bahnbrechenden Beschluss, Artikel 33 der Verfassung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gegen das Militärregime in Myanmar geltend zu machen.
Erst zum dritten Mal in ihrer Geschichte hat sich die ILO auf der 113. Tagung der Internationalen Arbeitskonferenz auf Artikel 33 berufen.
Die Berufung auf diesen Artikel ist die schwerwiegendste Maßnahme, die im Rahmen der ILO möglich ist. Mit der Entschließung werden die in der ILO vertretenen Regierungen, Unternehmen und Gewerkschaften weltweit aufgefordert, dafür zu sorgen, dass ihre Handlungen die anhaltende Unterdrückung durch die Junta nicht unterstützen. Dazu gehören die Überprüfung von Investitionen, Lieferketten und Kooperationen, die das Regime indirekt unterstützen, sowie die Lieferung von Waffen, Kerosin und Finanzmitteln an die Militärjunta.
Gefordert werden zudem die bedingungslose Freilassung aller wegen gewerkschaftlicher Aktivitäten inhaftierten Personen und ein Ende der Angriffe auf die Zivilgesellschaft.
Diese außergewöhnliche Maßnahme folgt auf die jahrelange Eskalation von Gewalt und Unterdrückung seit dem Militärputsch im Jahr 2021, einschließlich:
- der Inhaftierung von 69 Gewerkschaftern,
- kontinuierlicher Angriffe auf Beschäftigte und Zivilisten, u.a. in Form von Bombenangriffen und Zwangsrekrutierungen,
- der Vertreibung von zwei Millionen Menschen und mehr als 3.700 Todesopfern nach dem Erdbeben vom März 2025, wobei glaubwürdige Berichte vorliegen, wonach die Junta lebensrettende humanitäre Hilfe behindert.
IGB-Generalsekretär Luc Triangle: „Für die Beschäftigten, die inhaftierten Gewerkschafter und die Menschen in Myanmar ist dieser historische Beschluss ein Sieg für Gerechtigkeit, Arbeitnehmerrechte und internationale Solidarität. Darauf müssen nun Taten folgen.
Wir fordern wirklichen politischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Druck auf die Junta, damit sie Rechte wiederherstellt, alle inhaftierten Gewerkschafter freilässt und Zwangsarbeit und Terror beendet. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Myanmar haben außergewöhnlichen Mut bewiesen, und wir stehen uneingeschränkt solidarisch an der Seite ihres Gewerkschaftsbundes Confederation of Trade Unions Myanmar (CTUM). Jetzt muss die internationale Gemeinschaft den Worten Taten folgen lassen, um Freiheit, Demokratie und Würde für arbeitende Menschen in Myanmar zu verteidigen.”

