Übernommen von Internationaler Gewerkschaftsbund:
Der IGB steht am Weltflüchtlingstag am 20. Juni solidarisch an der Seite geflüchteter Menschen überall. In einer Zeit, in der Konflikte, Ungleichheit und Klimakatastrophen mehr Menschen denn je dazu gezwungen haben, aus ihrer Heimat zu fliehen, muss unser gemeinsames Engagement über Worte hinausgehen und in Taten umgesetzt werden.
Flüchtlinge sind arbeitende Menschen. Sie sind Erzieherinnen und Erzieher, Krankenpflegekräfte, arbeiten auf Baustellen, als Fahrer, Pflegekräfte und vieles mehr. Sie wollen die Chance, in Sicherheit zu leben, ihr Leben neu aufzubauen und in Würde zur Gesellschaft beizutragen. Wenn sie diese Chance erhalten, werden Flüchtlinge zu geschätzten und produktiven Mitgliedern ihrer Gemeinschaften.
Alle Geflüchteten haben das Recht auf menschenwürdige Arbeit, eine faire Behandlung und uneingeschränkte Integration in das wirtschaftliche und soziale Leben. Wir lehnen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und die Ausbeutung von Flüchtlingen durch prekäre, gefährliche oder unterbezahlte Tätigkeiten ab. Keinem arbeitenden Menschen sollten seine Rechte aufgrund seines Geburtsortes oder der Grenzen, die er zu überschreiten gezwungen war, verweigert werden.
Das diesjährige Thema, Solidarität mit Flüchtlingen, stellt uns vor die Herausforderung, den Stimmen von Flüchtlingen Nachdruck zu verleihen, ihr Recht auf Sicherheit zu verteidigen und dafür zu sorgen, dass sie bei der Organisierungsarbeit der Gewerkschaften und beim sozialen Dialog berücksichtigt werden. Solidarität bedeutet, dass wir Flüchtlingen als Gleichberechtigte und nicht als Opfer zur Seite stehen und dass wir deutlich machen, dass wir an einem Strang ziehen.
Wir appellieren an die Regierungen, ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen zum Schutz von Flüchtlingen nachzukommen und ihnen uneingeschränkten Zugang zu Arbeitnehmerrechten zu garantieren. Wir appellieren an die Arbeitgeber, sich zu einer fairen und gleichen Behandlung von vertriebenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu verpflichten.
Eine gerechte Zukunft ist nicht möglich, solange Millionen Menschen ausgegrenzt und ihrer Rechte beraubt werden. An diesem Weltflüchtlingstag bekräftigen wir, dass die Solidarität mit allen arbeitenden Menschen und Geflüchteten unser wirkungsvollstes Instrument ist.
