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Die Stimme des Widerstands aus Gaza

Huda Emad Hegazi, Korrespondentin in Gaza. Foto: privat via Facebook

Übernommen von der Kolumbianischen Kommunistischen Partei (PCC):

Von einem der am stärksten bombardierten Orte der Welt aus erhebt die junge palästinensische Journalistin Huda Hegazi ihre Stimme, um über das Leben unter Beschuss zu berichten. Ihre Arbeit, die von Tausenden in den sozialen Netzwerken verfolgt wird, ist zu einem Zeugnis und einer Anklage gegen eine Welt geworden, die oft schweigt

Von Flora Zapata

Mitten in den Ruinen des Gazastreifens, während israelische Artillerie und Drohnen ihr keine Ruhe lassen, berichtet die palästinensische Journalistin Huda Hegazi in Wort und Bild über das tägliche Leben unter der Belagerung. Mit nur einem Mobiltelefon und einer unterbrochenen Internetverbindung hat sie es geschafft, sich als eine der sichtbarsten Stimmen des palästinensischen Bürgerjournalismus zu positionieren und aus dem Herzen des Konflikts zu berichten.

In seinen Veröffentlichungen, die in sozialen Netzwerken wie Instagram, X, Facebook und TikTok kursieren, dokumentiert Hegazi sowohl Menschenrechtsverletzungen als auch Akte des täglichen Widerstands: Mütter, die in den Trümmern nach ihren Kindern suchen, junge Menschen, die Verwundeten beistehen, ältere Menschen, die ihr letztes Brot in einem Schutzraum teilen. Ihre Inhalte informieren nicht nur, sie bewegen, mobilisieren und konfrontieren.

Das junge Gesicht des Informationswiderstands

Huda Hegazi repräsentiert eine neue Generation palästinensischer Journalisten, die angesichts der Nachrichtenblockade und der Zensur ihre Körper und Mobiltelefone in Schützengräben der Wahrheit verwandelt haben. Mit ihren weniger als 30 Jahren hat sie erlebt, was sich nur wenige vorstellen können: den Tod von Familienmitgliedern, die Zerstörung ihres Viertels und die ständige Bedrohung durch Anschläge, ohne ihr Engagement aufzugeben, über die Geschehnisse zu berichten.

„Warum hört uns niemand zu?“, fragte sie in einer ihrer Sendungen mit tränenerstickter Stimme, nachdem ihr Haus durch Granatenbeschuss teilweise zerstört worden war. In diesen Momenten der Verwundbarkeit berichtet Huda nicht nur, sie stellt auch Fragen. Ihr Journalismus ist Zeugnis, Anprangerung und Widerstand.

Ein doppeltes Erbe

Huda Emad Hegazi wurde 1998-1999 in Linares (Jaén, Spanien) als Tochter palästinensischer Eltern geboren, die 1985 nach Spanien auswanderten: Ihr Vater, Emad Hegazi, kam, um Ingenieurwissenschaften zu studieren, und ließ sich später als Lehrer in Linares nieder; ihre Mutter, Reem Skaik, ebenfalls palästinensischer Herkunft, folgte ihm in die andalusische Stadt.

Ihre vier Kinder wurden in Linares geboren, aber Huda entschied sich 2016, mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach Gaza zurückzukehren, wo sie sich nach der Schließung des Grenzübergangs Rafah durch Ägypten dauerhaft niederließ. Seitdem lebt sie als Journalistin in Gaza, während ein Teil ihrer Familie nach ihrer Rückführung im Jahr 2025 wieder in Spanien wohnt. Obwohl ihre Geschwister und ihre Mutter nach Linares zurückkehrten, beschloss sie zu bleiben, um weiterhin aus dem Gazastreifen zu berichten.

Berichterstattung von innen

Was Hegazis Arbeit auszeichnet, ist nicht nur ihre Nähe zum Konflikt, sondern auch ihre Art, darüber zu berichten. Sie berichtet nicht als Beobachterin von außen über den Völkermord in Gaza, sondern als Überlebende, als Teil einer belagerten Gemeinschaft, die gesehen und gehört werden will.

In ihren Berichten prangert sie die Auswirkungen der israelischen Angriffe auf Krankenhäuser, Schulen, Märkte und Häuser an. Sie schildert auch den Zusammenbruch des Gesundheitssystems, den Mangel an Trinkwasser und Lebensmitteln und die systematische Verletzung grundlegender Rechte. Doch jenseits der Zahlen sind es die persönlichen Geschichten, die ihrer Stimme Kraft verleihen: amputierte Mädchen, Frühgeborene ohne Inkubatoren, Mütter, die inmitten von Trümmern gebären.

Zensur und die Risiken der Berichterstattung

Huda ist nicht nur der physischen Gefahr ausgesetzt, unter ständigem Bombardement zu leben, sondern auch einer aggressiven Unterdrückungskampagne in den sozialen Medien. Mehrere ihrer Videos wurden von Plattformen wie Instagram und TikTok entfernt, und ihre Konten wurden wegen angeblicher „Verstöße gegen die Gemeinschaftsstandards“ vorübergehend gesperrt. Für viele sind diese Maßnahmen Teil eines allgemeinen Trends zur Zensur palästinensischer Stimmen.

Trotz dieser Einschränkungen berichtet sie weiter. Ihre Hunderttausende von Anhängern haben sich zu einer aktiven Gemeinschaft entwickelt, die ihre Inhalte reproduziert, sie unterstützt und digital schützt. In mehreren Ländern wurde ihr Gesicht bei Demonstrationen als Symbol für die palästinensische Stimme erhoben, die nicht zum Schweigen gebracht werden kann.

In einem Kontext, in dem der Zugang der internationalen Medien zum Gazastreifen extrem eingeschränkt ist, ist ihre journalistische Arbeit unverzichtbar geworden. Sie berichtet nicht nur über die Gegenwart, sondern dokumentiert auch für die Geschichte. Jedes Zeugnis, das sie sammelt, jedes Bild, das sie teilt, wird zu einem kollektiven Gedächtnis, das sich dem Vergessen widersetzt.

Durch ihre Arbeit gestaltet Huda das, was wir unter Journalismus in Kriegsgebieten verstehen, neu. Ihr Ansatz verbindet Sensibilität, Wahrheit und Anprangerung. Sie tut dies ohne institutionellen Rückhalt, ohne Produktionsmittel und ohne Sicherheitsgarantien. Sie tut es, weil, wie sie selbst sagt, „Schweigen bedeutet, langsam zu sterben“.

Ein Aufruf zum Handeln

Mehrere Menschenrechtsorganisationen haben ihre Berichte als wichtige Beweise für Kriegsverbrechen angeführt und Versuche, sie zum Schweigen zu bringen, angeprangert. Gleichzeitig haben sich Journalistenkollektive und Aktivisten dafür eingesetzt, ihre Integrität zu schützen und die Verbreitung ihrer Arbeit zu gewährleisten.

Während der Gazastreifen weiterhin verwüstet wird, ertönt Hudas Stimme aus den Tiefen des menschlichen Leids. Wie können wir weiterhin wegschauen, wenn eine junge Journalistin ihr Leben riskiert, damit die Wahrheit nicht stirbt?

Mit Informationen aus der Wochenzeitung Voz

Quelle: Kolumbianische Kommunistische Partei (PCC)

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