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Brandmauer zur AfD: Wirtschaftsverbände in der Verantwortung

Übernommen von DGB Pressemitteilungen:

Zum Vorstoß des Familienunternehmer-Verbands, die AfD-Brandmauer aufzugeben, ein Statement von Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied:
 

„Nach den Signalen, die Brandmauer zur AfD in Frage zu stellen, machen sich offenbar einige bereit, einer nachweislich verfassungsfeindlichen Partei den Teppich auszurollen. Wer glaubt, damit demokratische Parteien wirtschaftspolitisch unter Druck setzen zu können, spielt mit dem Feuer und ignoriert die Lehren aus der Geschichte. 

Das Einreißen der Brandmauer nach Rechts gefährdet nicht nur unsere Demokratie, sondern das Ansehen und die Anschlussfähigkeit Deutschlands mit unkalkulierbaren Risiken auch für den Wirtschaftsstandort. Wenn die AfD sich mit ihrem Rassismus und dem Plan der Abschottung Deutschlands tatsächlich durchsetzen würde, könnten deutsche Unternehmen bei der Suche nach ausländischen Fachkräften buchstäblich einpacken und in der Folge wären unter anderem viele Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen absehbar nicht mehr arbeitsfähig. 

Wir fordern deshalb die im Verband organisierten Unternehmen auf, unmissverständlich Stellung für die Brandmauer zu beziehen. Für die Verteidigung der Demokratie braucht es statt Gesprächen mit Verfassungs- und Demokratiefeinden klare Kante. Unternehmerfamilien stehen in einer besonderen historischen Verantwortung, auch deshalb, weil Verstrickungen deutscher Unternehmen mit den Nationalsozialisten Jahrzehnte der historischen Aufarbeitung des Unrechts gekostet haben. 

Der DGB erwartet 80 Jahre nach Ende des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte von allen Wirtschaftsverbänden eine klare Standortbestimmung mit einem geschlossenen Bekenntnis zur Demokratie.“
 

Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund

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