Graue Wölfe attackieren Kurden und Linke

Nationalistisch-chauvinistisch aufgeputscht und im Rahmen von Erdogans Gegen-Putsch offen angestachelt marodiert nicht nur in den Städten der Türkei ein islamistisch-faschistischer Mob durch kurdische, alevitische und linke Stadtviertel, sondern häufen sich auch in Österreich Angriffe gegen Andersdenkende.

Gewaltattacken auf pro-kurdische Kundgebungen und Demonstrationen von Wien über Linz bis Bregenz stehen auf der Tagesordnung. Medial bekannt wurden davon etwa der Fall einer schwer verletzten Kundgebungsteilnehmerin in Linz oder der verwüstete Gastgarten eines Restaurants in Wien. Darüber hinaus nehmen auch Ankündigungen wie Versuche, direkt kurdische und linke Vereine zu stürmen, zu.

Von Samstag 30.7. auf Sonntag 31.7. in der Nacht versuchten nun euphorisierte türkischstämmige Rechtsextreme unter dem Ruf: „Da sind kurdische Linke und Kommunisten“ die Vereinsräumlichkeiten der ATIGF (Föderation der ArbeiterInnen und Jugendlichen aus der Türkei / Österreich) in Wien zu stürmen, rissen Freiheitsplakate von den Wänden und steckte diese im Gebäude in Brand. Herumpöbelnd skandierten sie vor dem Haus: „Hier sollte man nicht nur mit ein paar Leuten kommen, sondern mit fünfzig Leuten und mit türkischen Flaggen und dieses Haus niederbrennen.“

Ging dieser konkrete Angriff noch einmal glimpflich aus, werden wir den wiederholten Attacken auf der Straße und immer aggressiver offen ausgesprochenen Drohungen gegen uns, fortschrittlich-demokratische migrantische Strukturen und andere Linke in Österreich konsequent entgegenstehen, und verwehren uns gegen die von Ankara betriebene Ausweitung Erdogans reaktionär-faschistischer Politik auf Gesamteuropa. Wir fordern die demokratische Öffentlichkeit und alle fortschrittlichen Kräfte auf, diesem reaktionären Treiben gemeinsam Einhalt zu gebieten!

ATIGF, 31.7.2016
Föderation der ArbeiterInnen und Jugendlichen aus der Türkei / Österreich