USA sollen IS-Chemiewaffenlager bombardiert haben – Hunderte Tote?

Bericht der syrischen Agentur SANA. Screenshot: sana.syDas Oberkommando der syrischen Streitkräfte hat der von den USA geführten »internationalen Koalition« vorgeworfen, am Mittwoch bei einem Luftangriff auf ein Lager der Dschihadistenmiliz »Islamischer Staat« (IS) ein Giftgasdepot getroffen zu haben. Der geächtete Kampfstoff sei ausgetreten und habe Hunderte Menschen, unter ihnen viele Zivilisten getötet.

In dem am Donnerstag vom Generalstab in Damaskus verbreiteten Statement heißt es, die »internationale Koalition« habe am Mittwoch zwischen 17.30 und 17.50 Uhr einen Luftangriff auf die Terroristen in der Siedlung Hatlah nahe der Stadt Deir Ezzor geflogen. Dort habe sich eine große Zahl ausländischer Söldner aufgehalten.

Nach der Attacke habe sich über dem attackierten Gebäude eine weiße Wolke gebildet, die sich später gelb färbte. Grund dafür sie die Explosion eines großen Lagers mit Giftstoffen gewesen. Das dort ausgebrochene Feuer habe bis 22.30 Uhr gewütet. Hunderte Menschen, die das Gas eingeatmet haben, seien getötet worden, unter ihnen eine große Zahl von Zivilisten.

Der Generalstab der syrischen Streitkräfte erklärte, der Vorfall beweise, dass terroristische Organisationen wie der IS oder Al-Nusra im Besitz von Chemiewaffen sind und diese erwerben, transportieren, lagern und einsetzen können. Dabei würden sie von »bekannten Ländern in der Region« unterstützt. »Syrien hat immer gewarnt, dass eine Koordination zwischen diesen terroristischen Organisationen und den sie unterstützenden Kräften gibt, um Ausreden zu erfinden und die syrische Armee zu beschuldigen, Chemiewaffen einzusetzen«, heißt es in dem Kommuniqué. »Das Oberkommando des Heeres und der Luftwaffe bekräftigt einmal mehr, dass es keinerlei Art chemischer Waffen besitzt und bekräftigt seine Warnung, dass das Risiko besteht, dass die terroristischen Organisationen Chemiewaffen gegen die Zivilbevölkerung einsetzen können, insbesondere nach den Botschaften, die sie zuletzt erhalten haben und die ihnen Schutz und Straflosigkeit verheißen«.

Die USA wiesen die Vorwürfe aus Damaskus zurück. Der Sprecher der »internationalen Koalition«, John L. Dorrian, nannte über Twitter die Erklärung der syrischen Armee eine »absichtliche Desinformation – wieder einmal«.

Quellen: SANA, Twitter / RedGlobe