Und jetzt lineare Lohnerhöhungen!

Zeitung vum Letzebuerger VollekIm Juni 2017 unterzeichneten die Gewerkschaften Aleba, OGBL und LCGB mit der Bankervereinigung einen »Übergangskollektivvertrag« bis zum 31. Dezember 2017. Der Vertrag war eigentlich die Verlängerung des Kollektivvertrags von 2014-2016, sieht man von einer Veränderung bei der, Juniprämie genannten Konjunkturprämie und einer einmaligen Prämie von 400 Euro brutto ab, die an alle Angestellten ausbezahlt wurde, die zum 1. Juni 2017 ein Arbeitsverhältnis bei einer Bank hatten und unter den Kollektivvertrag fielen.

Das schwache Ergebnis der Kollektivvertragsverhandlungen sprang umso mehr ins Auge, als die Banken 2016 – trotz historisch niedriger Zinsen – einen Profit vor Rücklagen in Höhe von 6,23 Milliarden Euro verbucht hatten. Zu den ursprünglich von den Gewerkschaften geforderten linearen Lohnerhöhungen kam es hingegen nicht, was insbesondere in den Reihen des OGBL Bauchscherzen verursacht hatte.

Am 20. Dezember dieses Jahres teilte die Gewerkschaftsfront von Aleba, OGBL und LCGB mit, sie habe am 24. November 2017 der Bankervereinigung ABBL in einem Schreiben ihre Absicht kundgetan, den laufenden Kollektivvertrag aufkündigen und Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag aufnehmen zu wollen und beantrage deshalb eine erste Zusammenkunft mit den Vertretern des Bankenkapitals für Anfang Januar 2018.

Mit dem Schreiben hatten die Gewerkschaften den Bankern auch ihren gemeinsamen Forderungskatalog zugestellt, der im Wesentlichen den Forderungen entsprechen soll, die bereits im November 2016 gestellt wurden.

Erinnern wir daran, dass jener Katalog die Forderung nach einer linearen Lohnerhöhung von 1,5 Prozent zum 1. Januar 2017, 1,5 Prozent zum 1. Januar 2018 und 2 Prozent zum 1. Januar 2018 enthielt.

In der Erklärung vom 20. Dezember machen die Gewerkschaften deutlich, dass sie nicht akzeptieren könnten, sollten die Beschäftigten in einem Bereich, der weiter floriert, ein weiteres Mal nicht in den Genuß von linearen Lohnerhöhungen kommen, wie das seit 2014 der Fall ist.

Das durchzusetzen, wird große Entschlossenheit und viel Standhaftigkeit erfordern.

A.R.

 

Aus: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek