Vierter Tag nach Putsch in Bolivien

Boliviens Präsident Evo Morales gibt Pressekonferenz im Museum von Mexiko-Stadt

Der bolivianische Präsident sagte, dass die ersten Auszählungen bei den Wahlen einen Sieg von 7 Prozentpunkten ergeben hätten, er habe jedoch gesagt, dass man die Auszählung in den ländlichen Gebieten abwarten müsse.

„Am Tag nach den Wahlen haben die oppositionellen Gruppen verkündet, dass es einen Wahlbetrug gegeben habe, obwohl die Auszählung noch nicht beendet war. Wir haben eine ganze Woche Widerstand geleistet, am Donnerstag, am 1. November scheiterten die oppositionellen Gruppen bei dem Staatsstreich. Jetzt ist mir klar geworden, dass dieser Unfall mit dem Hubschrauber kein Zufall war, und ich werde fordern, dass dahingehend Nachforschungen angestellt werden“, sagte Morales.

Morales prangerte an, dass die OAS überraschend ihren Bericht früher abgegeben habe, „ich bin der Ansicht, dass es sich dabei weniger um einen Bericht als um eine Interpretation handelt, in dem politische Parolen enthalten waren. Jetzt habe ich gemerkt, dass die OAS nicht im Dienst der Völker Amerikas steht“, fügte er hinzu.

Er machte auch deutlich, dass sein Rücktritt aufgrund von Drohungen gegen Gewerkschaftsführer, Beamte und ihre Familien und wegen der Brände erfolgt sei, die in verschiedenen Einrichtungen gelegt wurden.

„Wir sind zurückgetreten, um den Frieden in Bolivien zu bewahren. Unser Verbrechen besteht darin, Indigene zu sein. Dem Volk wird man nicht mit Waffen Einhalt gebieten, das Volk hat ein großes Bewusstsein“, sagte Morales weiter.

Er rief auch die Polizei und die Streitkräfte zum Frieden auf, damit sie sich „nicht mit dem Blut des Volkes beflecken“.

„Ich möchte der mexikanischen Regierung dafür danken, dass sie mir das Leben gerettet hat“, betonte er. Er sagte auch, dass die Gruppen der Wirtschaft nicht akzeptierten, dass sich die Einkommen der weniger Begünstigten erhöht hätten, dass die natürlichen Ressourcen verstaatlicht wurden und das jetzt exportiert wird, was zuvor importiert wurde.

Boliviens Kokabauern erklären nationale Mobilisierung bis Evo Morales in die Präsidentschaft zurückgekehrt ist

Das Netzwerk der Sechs Verbände des Trópico von Cochabamba, kündigte durch seinen Vizepräsidenten Andrónico Rodríguez ab Mittwoch eine nationale Mobilisierung „bis zur Rückkehr Evos in das Präsidentenamt an“, meldete RT.

In einer von Radio Kawsachun Coca übertragenen Pressekonferenz betonte der Führer der Cocabauern am Dienstag, dass sie die Selbsternennung von Jeanine Áñez als Interimspräsidentin „auf das entschiedenste“ zurückweisen würden, ein Schritt, den er als „absolut verfassungswidrig“ bezeichnete.

„Wir erklären uns in nationaler Mobilisierung gegen den Putsch, der in unserem Land begangen wurde“, sagte Rodríguez, der dazu aufrief „die Kräfte aller sozialen Organisationen des Landes zu vereinen“.

„Wir werden auf den Straßen sein, bis unser Bruder Präsident Morales ins Präsidentenamt zurückgekehrt ist, denn sein verfassungsmäßiges Mandat läuft erst am 22. Januar 2020 aus.“

Opposition schafft 4.000 falsche Twitter-Konten, um so den Putsch zu legitimieren

Nach dem Putsch wurden über 4.500 Twitter Konten angelegt, in der Absicht das Etikett #BoliviaNoHayGolpe, (In Bolivien gab es keinen Putsch) zu positionieren, meldete Telesur.

Die Zahl wurde der argentinischen Zeitung Página/12 von Luciano Galup enthüllt, der Spezialist für politische Kommunikation und Direktor des Consulting Unternehmens Menta Comunicación ist.

„Es gab eine klar koordinierte Aktion zur Eröffnung von Konten um dieses Thema groß in Umlauf zu bringen“, sagte Galup als er auf das Etikett einging, mit dem versucht werden soll, den Rücktritt von der Macht des bolivianischen Präsidenten zu legitimieren.

Laut den Ausführungen des Spezialisten nahmen 3.612 Konten mit dem vorher erwähnten Etikett an Twitter teil, die keinen oder nur einen Follower hatte.

So wurden 4.492 Konten in zwei Tagen geschaffen, um an den Unterhaltungen über die politische Situation des südamerikanischen Landes nach dem von den Rechten herbeigeführten Putsch beteiligt zu sein.

„Diese Art von koordinierter Aktion hat keinen großen Einfluss auf die Innenpolitik. Ein Trending Topic wirkt nicht auf Leute, die diese Erfahrungen machen und in dem Gebiet leben. Aber weltweit kann es als Propaganda funktionieren“, sagte er.

Er sagte, dass Diktaturen und Staatsstreiche sich vor den Ländern legitimieren müssten, denn sie könnten zu Sanktionen führen und deswegen greife man heute auf die sozialen Netze zurück.

Aber trotz der Anstrengungen der Rechten, waren die Etiketten, die organisch die größten Auswirkungen hatten die von: #RespaldoTotalAEvo y #GolpeDeEstadoBolivia ( Totale Unterstützung für Evo) und (Putsch in Bolivien).

Quelle:

Granma Internacional