USA setzen Kopfgeld auf Maduro aus

Grafik: US-JustizministeriumDie USA haben Kopfgelder auf führende Repräsentanten Venezuelas ausgesetzt. Allein für die Ergreifung von Staatspräsident Nicolás Maduro will Washington 15 Millionen Dollar zahlen, auf den Präsidenten der Verfassunggebenden Versammlung, Diosdado Cabello, und mehrere Minister und hohe Funktionäre wurden jeweils zehn Millionen Dollar ausgesetzt. Begründet wird das vom State Department mit der angeblichen Verwicklung dieser Persönlichkeiten in Drogenschmuggel und Geldwäsche.

Auf der Fahndungsliste der US-Administration stehen außerdem unter anderem der frühere Chef der Militäraufklärung, Hugo Carvajal Barrios, und Industrieminister Tareck El Aissami. Sie sollen, so das US-Außenministerium, den Transport von Drogen über Häfen und Flughäfen Venezuelas kontrolliert haben. Dabei hätten sie mit Dissidenten der früheren kolumbianischen Guerillaorganisation FARC zusammengearbeitet, wärmt Washington einmal mehr alte Schauermärchen auf.

Mit dieser Maßnahme hat die US-Administration eine neue Stufe der Eskalation gegen Venezuela eingeleitet. Während die Welt den Blick auf die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie richtet, will Washington offenkundig die Gunst der Stunde nutzen, um die Kampagne gegen das südamerikanische Land zu verschärfen. In Venezuela selbst fürchten viele, dass die Veröffentlichung der Fahndungsliste die unmittelbare Vorstufe für eine militärische Aggression ist, vergleichbar mit der US-Invasion in Panama 1989 gegen den dortigen Staatschef Manuel Noriega.

Eine offizielle Reaktion der venezolanischen Regierung gibt es noch nicht.

Quellen: Aporrea, State Department, US-Justizministerium / RedGlobe