Erste wichtige Schritte zur Novellierung des Bildungsfreistellungsgesetzes M-V

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) begrüßt die ersten wichtigen Schritte in Richtung einer Novellierung des Bildungsfreistellungsgesetzes in Mecklenburg-Vorpommern.

Bildung ist ein Schlüsselthema unserer Gesellschaft. In Zeiten von Fachkräftemangel, populistischen Herausforderungen und der Digitalisierung wird das lebensbegleitende Lernen zur Pflichtaufgabe eines Einzelnen und die Gesellschaft ist gefordert, die Rahmenbedingungen dafür bereitzustellen.

Nach dem Vorschlag aus dem Bildungsministerium, der im Kabinett beraten wurde, sollen Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern zukünftig mehr Möglichkeiten haben, Bildungsveranstaltungen in Anspruch zu nehmen.

„Für die politischen und ehrenamtsbezogenen Weiterbildungen, ist eine größere zeitliche Flexibilität vorgesehen. Besondern erfreulich ist, dass Beschäftigten zukünftig die Möglichkeit eingeräumt werden soll, ihren jährlichen Anspruch von fünf Tagen Bildungsurlaub über zwei Jahre anzusparen und dann zehn Tage Bildungsurlaub in einem Jahr im Block zu nehmen“ so Susanne Schöttke, Leiterin von ver.di Nord.

ver.di Nord fordert über den vorliegenden Vorschlag hinaus, dass auch die kulturelle Weiterbildung als 4. Säule der Bildungsfreistellung (neben beruflicher, allgemeiner und politischer Weiterbildung) in das Gesetz aufgenommen wird. Außerdem sollen alle Anstrengungen unternommen werden, den Zugang zu Bildungsangeboten nach dem Bildungsfreistellungsgesetz zu vereinfachen.

Dazu gehören neben Infoveranstaltungen auch in betrieblichen Zusammenhängen, eine sich leicht erklärende und leicht zu bedienende Datenbank, umfangreiche Informationsmaterialien und vielleicht auch Erklärvideos und –tutorials.

„Die Möglichkeit, Bildungsurlaub in Anspruch zu nehmen, wird leider allzu oft stiefmütterlich behandelt. Gerade in Zeiten der digitalen Veränderung in unserer Gesellschaft haben die Themen der persönlichen, beruflichen wie auch kulturellen und politischen Weiterbildung mehr Aufmerksamkeit verdient. Wir erwarten, dass die Arbeitgeber in unserem Land zu Ermöglichern werden und den Beschäftigten der Zugang zu Bildungsfreistellungsangeboten erleichtert wird” so Schöttke weiter.

ver.di Nord wird sich im Rahmen der Anhörung im parlamentarischen Verfahren mit entsprechenden Vorschlägen einbringen.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Nord