Gegen ein Umschreiben der Befreiungsgeschichte!

Heute ist der 75 Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Die Lage der europäischen Politik und die ständigen Versuche die Geschichte zu verdrehen zwingen uns an diesem Tag ein paar Historische Fakten gerade zu rücken.

Besonderer Anlass hierzu ist eine EU-Erklärung, die behauptet das sowohl die Sowjetunion als auch das 3.Reich im gleichen Maße Schuld am 2.Weltkrieg hätten. Diese Behauptung bezieht sich vor allem auf den Nichtangriffspakt, zwischen der Sowjetunion und dem sogenannten 3.Reich und der folgenden Aufteilung Polens. Diese Behauptung löst sich aber schnell in Rauch auf, wenn man dieses Ereignis in seinem Kontext betrachtet. Die Sowjetunion hatte jahrelang versucht mit Frankreich, England und auch mit Polen eine Anti-Hitler Front zu bilden, dies wurde aber immer wieder abgelehnt. Als nun die Nazis das militärisch schwache Polen überfielen schuf die Sowjetunion nicht nur eine Pufferzone, sondern rettete auch vielen polnischen Juden das Leben.

Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung vom Joch des Faschismus für die Völker Europas und die gesamte werktätige Bevölkerung. Die Hauptlast dieser Befreiung trug die Rote Armee, die Sowjetunion und die Partisanen in den, durch die deutschen besetzten Ländern. Gemeinsam mit Widerstandskämpfern aus Gewerkschaften, Kirchen, bürgerlichen Parteien, war es gelungen zusammen den Faschismus in Europa zu besiegen. Heute steht meist die Rolle der Westalliierten im Vordergrund und die Rolle der USA an der Entscheidung des Krieges in Europa wird über den Anteil der anderen Alliierten gestellt. Dass der Krieg schon drei Jahre lang auf russischem Boden stattfand und die Initiative beim Eingreifen der USA in Europa längst bei der roten Armee lag, wird heute unter den Teppich gekehrt. Mehr noch, seit dem Beschluss des EU-Parlaments vom September 2019, wird die Sowjetunion mit dem deutschen Faschismus gleichgesetzt und die Befreiung der Osteuropäischen Länder, in denen sich ein Sozialismus entwickelte, als Besetzung dargestellt. Dass die Sowjets, trotz der Zerstörung des eigenen Landes, dabei halfen, den Ländern ihre Freiheit wieder zu geben, sie dabei unterstützte, dass Fabriken Krankenhäuser, Schulen, eine funktionierende Infrastruktur und Grundversorgung für Millionen von Menschen errichtet werden konnte, bleibt heute unerwähnt.

Nach den Nürnberger Prozessen gab es in Westdeutschland lange Zeit keine weitere Aufarbeitung, die Bundeswehr, der Verfassungsschutz, Gerichte, Polizei und Parlamente waren mit Nazis durchsetzt. Die Profiteure aus der Industrie wie Thyssen, Krupp und andere Kapitalisten, die den Faschismus an die Macht brachten, durften nach teils kurzer Pause weiter machen wie bisher. Ihre aus Zwangsarbeit, Plünderung anderer Länder und Kriegskrediten gewonnenen Profite wurde im Westen nicht angetastet. In DDR geschah das genaue Gegenteil, Faschisten wurden verfolgt, Betriebe enteignet und der Antifaschismus als eine der Hautsäulen des neuen Staates eingeführt. Faschismus und Kapitalismus sollten keinen Einfluss mehr haben.

Für uns als SDAJ ist klar, dass der Faschismus die Herrschaft der aggressivsten Teile des Monopolkapitals ist. Daher ist für uns der 8./9. Mai der Tag, an dem der deutsche Faschismus besiegt wurde und mit der DDR ein antifaschistischer Staat entstehen konnte, der bis zur Konterrevolution 1989 das Erstarken von faschistischen Kräften in Deutschland verhindern konnte.

Deswegen ist der 8. Mai ein Tag der Befreiung an dem wir den tapferen Sowjetsoldaten und Partisanen danken.
„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Schwur von Buchenwald

Quelle:

SDAJ – Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend