Empörung über fehlende Gesprächsbereitschaft bei Ikea

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ist empört über die fehlende Gesprächsbereitschaft bei IKEA mit Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertretern über die Digitalisierung der Arbeit. „IKEA digitalisiert zunehmend die Arbeitsprozesse im Betrieb, ohne die Beschäftigten dabei einzubinden“, kritisiert Orhan Akman, ver.di-Bundesfachgruppenleiter für den Einzel- und Versandhandel.

ver.di startet Anfang Oktober gemeinsam mit dem Gesamtbetriebsrat von IKEA eine Befragung der Beschäftigten im Unternehmen. „Wie nehmen die Kolleginnen und Kollegen den digitalen Umbruch bei IKEA wahr, was sind ihre Ängste und welche Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen benötigen sie, um fit und gut für die Zukunft im Unternehmen aufgestellt zu sein“, benennt Akman die Fragestellung der Befragung.

Bereits im Juni hatte die Gewerkschaft die IKEA Deutschland GmbH zur Aufnahme von Tarifverhandlungen über einen Zukunftstarifvertrag aufgefordert. Ziel ist es, die Zukunft der Beschäftigten abzusichern und die digitale Transformation in ihrem Sinne mit zu gestalten. „Die Unternehmensleitung zeigt bisher leider nur eine Verweigerungshaltung und versteckt sich im Hinblick auf den Gesprächswunsch von ver.di hinter vermeintlichen internen Reiserichtlinien auf Grund der Pandemie. Gleichzeitig versucht sie, die Digitalisierung durch Einzelregelungen und ohne die Beteiligung der Beschäftigten durchzusetzen. Die Informationen zum Stand der Umsetzung und den weiteren Planungen präsentiert die Unternehmensleitung scheibchenweise“, so der ver.di-Gewerkschaftssekretär.

„Mit dieser Salamitaktik digitalisiert die IKEA-Geschäftsführung das Unternehmen gegen die Beschäftigten und nicht mit ihnen. Wir brauchen eine nachhaltige Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen an diesen Prozessen mit dem Ziel, die Arbeitsplätze zukunftsfest zu machen und abzusichern. Gleichzeitig geht es um gute und gesunde Arbeit im Betrieb. Digitalisierung darf nicht die Ängste der Beschäftigten um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze schüren. Nur so kann sich eine zukunftsfähige Digitalisierungsstrategie bei IKEA entwickeln und damit langfristig ein guter Kundenservice und Zufriedenheit der Beschäftigten gewährleistet werden“, sagte Akman.

Quelle:

ver.di