IWF verweigert Venezuela Zugang zu Geldern

Die internationale Anerkennung des Möchtegern-Putschisten Juan Guaidó, der sich im Jänner 2019 selbst zum „Übergangspräsidenten“ proklamiert hatte, hat auch weiterhin Konsequenzen für Venezuela. Das Land ist aktuell nicht in der Lage, auf seine bestehenden Sonderziehungsrechte (SZR) zuzugreifen und wird auch nicht in der Lage sein, neue SZR zu nutzen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) kündigte Bloomberg News gegenüber an, dass dieser Zustand andauern wird, bis die Regierung offiziell anerkannt werde. Der IWF wird Venezuela keine Sonderziehungsrechte im Wert von fünf Milliarden Dollar übergeben, um seine Reserven als Teil einer massiven Finanzspritze für die Mitgliedsländer aufzustocken.

Venezuela würde theoretisch zu den größten Empfängern in Bezug auf den Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts der vorgeschlagenen 650 Milliarden Dollar an Sonderziehungsrechten gehören, die der IWF plant, Ländern zu geben, um die globale Liquidität zu erhöhen. Einige Republikaner im Kongress, darunter die Senatoren Pat Toomey und John Kennedy, haben US-Finanzministerin Janet Yellen gedrängt, sich gegen die Schaffung der Reserven auszusprechen, da sie Maduro und andere US-Gegner belohnen würden.

Venezuela wird aber ohnehin nicht in der Lage sein, auf die Vermögenswerte zuzugreifen, so der IWF. Das liegt daran, dass die USA und rund 50 andere Länder den Oppositionsführer Juan Guaidó nach dessen Selbsternennung im Jänner 2019 als den legitimen Führer der Nation ansehen.

„Die anhaltende politische Krise in Venezuela hat zu einem Mangel an Klarheit in der internationalen Gemeinschaft geführt – was sich in der Mitgliedschaft des IWF widerspiegelt – in Bezug auf die offizielle Anerkennung der Regierung“, sagte IWF-Sprecher Gerry Rice als Antwort auf Fragen von Bloomberg News.

Die Entscheidung ist der jüngste Rückschlag für Venezuela, das aufgrund der US-Sanktionen weitgehend vom globalen Finanznetzwerk abgeschnitten ist. Nach sieben Jahren der wirtschaftlichen Kontraktion im Gefolge des Einbruchs des Ölpreises hätte der IWF-Zuschuss von 5,1 Milliarden US-Dollar 81 Prozent der bestehenden internationalen Reserven des Landes entsprochen.

Quelle: Al Jazeera

Quelle: Zeitung der Arbeit – IWF verweigert Venezuela Zugang zu Geldern