Protestaktion gegen Filialschließung bei Foot Locker

Die US-Turnschuh-Kette will eine ihrer sechs Verkaufsfilialen in Berlin schließen. Es soll ausgerechnet die größte Filiale in der Tauentzienstraße treffen – hier sind die Beschäftigten gewerkschaftlich besonders gut organisiert. Zufall?

In der Werbung legen sich die Schuh-Händler von Foot Locker gern ein cooles Image zu: viel Gangsta-Style, junge Leute, alles hip. Mit diesem Image schafft die Schuh-Kette mit ihren fast 2.000 Shops in 21 Ländern einen Umsatz von etwa 7,5 Milliarden US-Dollar im Jahr. Doch hinter der Fassade sieht es oft düster aus:

In dem Store der Tauentzienstraße arbeiten 40 Beschäftigte, die alle durch die Schließung gekündigt werden sollen. Der betroffene Store ist der größte in Berlin und hat einen hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrad unter den Beschäftigten. „Das Unternehmen begründet die Schließung mit der wirtschaftlich zu schwachen Situation des Stores. Allerdings gibt es nach ver.di-Informationen schwächere Stores, die nicht geschlossen werden. Wir vermuten, dass es dem Arbeitgeber eher darum geht, mit der Schließung die gewerkschaftlich Aktiven loszuwerden. Der Betriebsrat besteht aus sieben Mitgliedern, von denen drei aus dem Tauentzien-Store kommen“, sagt Franziska Foullong, zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin.

Aus Sicht von ver.di ist Foot Locker als problematischer Arbeitgeber einzustufen. So hat es diverse Auffälligkeiten gegeben: Wer die Klos nicht putze, dürfe sie nicht benutzen, habe das Management in einem Berliner Store verfügt. Der Arbeitgeber drohte, keine Entgelte mehr an die Beschäftigten auszuzahlen, wenn der Betriebsrat nicht eine Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit mit den alleinigen Vorstellungen des Arbeitgebers unterzeichne. Die rechtmäßige Wahl eines Betriebsrats für die Berliner Stores wurde erfolglos vom Arbeitgeber angefochten. Trotz verlorenem Gerichtsverfahren ist der Arbeitgeber bis heute nicht bereit, mit dem Betriebsrat die gesetzlich vorgesehene Zusammenarbeit ordentlich zu führen.

„Wir glauben, Foot Locker betreibt die Schließung, um gut organisierte Gewerkschaftsmitglieder loszuwerden. Das akzeptiert ver.di natürlich nicht“, sagt Franziska Foullong.

Am Sonnabend, dem 19. Juni 2021 werden die Berliner Foot Locker-Beschäftigten mit einer Protestaktion ab 13:00 Uhr auf die Situation bei Foot Locker in der Tauentzienstraße 18a aufmerksam machen.

Quelle: ver.di Berlin-Brandenburg – Protestaktion gegen Filialschließung bei Foot Locker