Schmieraktion vor sowjetischem Soldatenfriedhof

Die medial angefachte Hysterie gegen alles, was irgendwie mit Russland in Verbindung gebracht werden kann, hat nun auch im nördlichen Weinviertel hässliche Spuren hinterlassen. Ausgerechnet vor dem sowjetischen Soldatenfriedhof in Laa an der Thaya, einem Gedenkort für die Angehörigen der muliethnischen Roten Armee, die für die Befreiung Österreichs vom Faschismus ihr Leben ließen, wurden mit roter Farbe Parolen gesprüht. Es wird geschätzt, dass im Gebiet rund um Laa an der Thaya gegen Kriegsende 453 sowjetische Soldaten fielen.

Die Aktion macht deutlich, dass die aktuelle Stimmung für eine geschichtsrevisionistische Generalabrechnung mit den Errungenschaften der Sowjetunion ausgenutzt werden soll. Europaweit werden derzeit Straßen und Plätze umbenannt sowie Denkmäler entfernt, die daran erinnern, dass es die Rote Armee war, die den größten Blutzoll bei der Niederringung des Faschismus erbrachte. Diese Abneigung gegen die Sowjetunion teilen sich die opportunistischen Hintermänner solcher Akte übrigens mit Putin.

Die russische Botschaft in Wien teilte mit, die Strafverfolgungsbehörden von dem Vorfall informiert zu haben. Verwunderung löste die diplomatische Vertretung durch das Teilen von bearbeiteten Fotos des Vandalenaktes aus, auf denen der Schriftzug „Putin Stopp“ unleserlich gemacht worden war.

An die über 450 rund um Laa an der Thaya gefallenen Soldaten der Roten Armee erinnert ein sowjetischer Soldatenfriedhof, der nun Ziel einer feigen Schmieraktion wurde. Quelle: Wikimedia Commons/Bernhard Wenzl/CC BY-SA 4.0

Die direkt an den Soldatenfriedhof anschließende Kapelle – finanziert von Milliardär Oleg Deripaska, dessen Großvater hier begraben liegt, wurde erst im Vorjahr in Anwesenheit von Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) und dem lohnkürzenden Industriellen Siegfried Wolf eingeweiht. Diese pflegten im Gegensatz zu den gefallenen Helden der Roten Armee tatsächlich enge Kontakte mit dem russischen Kapital, das hinter dem Angriffskrieg steht. Aber statt die konkreten Günstlinge des russischen Imperialismus zu konfrontieren (von den Profiteuren der westlichen Aufrüstungs-Orgien ganz zu schweigen), wird lieber ein hysterischer Kulturkrieg angezettelt, der neben der Erinnerung an die Sowjetunion und die Rote Armee auch Opernsängerinnen, Raumfahrer, Tennisspieler und selbst längst verstorbene russische Schriftsteller trifft.

Quelle: NÖN

 

Quelle: Zeitung der Arbeit