Díaz-Canel besucht Umgebung des Hotels Saratoga

Der Präsident ließ sich von Experten über den baulichen Zustand der beschädigten Gebäude erklären Photo: Estudio Revolución
Der Präsident ließ sich von Experten über den baulichen Zustand der beschädigten Gebäude erklären Photo: Estudio Revolución

Der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, traf am Dienstagnachmittag gegen 18.00 Uhr in der Nähe des Hotels Saratoga in Alt-Havanna ein.

In Anwesenheit des Ersten Sekretärs des Provinzkomitees der Partei in Havanna, Luis Antonio Torres Iríbar, sowie des Leiters der kubanischen Feuerwehr, Oberst Luis Carlos Guzmán, und des Bauministers René Mesa Villafaña – neben anderen Vertretern der Partei, der Regierung und der inneren Ordnung – informierte sich das Staatsoberhaupt über den Fortgang der Bergungsarbeiten der unter den Trümmern eingeschlossenen Leichen.

Der Präsident, der sich bereits zum dritten Mal an der Unglücksstelle aufhielt, erkundigte sich nach dem Stand der Restaurierungsarbeiten an den angrenzenden Gebäuden, die von dem Unglück am vergangenen Freitag betroffen waren. Vor dem Panorama der zerbrochenen und freiliegenden Säulen, der durchbrochenen Wände und des verbogenen Metalls ließ sich der Präsident von Experten den baulichen Zustand der beschädigten Gebäude erklären.

In dem Gebiet wird seit dem Unglück unermüdlich nach den Leichen unter den Trümmern gesucht wird. In dem Moment, als der Präsident eintraf, wurde gerade eines der Opfer gefunden.

ÜBERPRÜFUNG DER ARBEITEN IM ZUSAMMENHANG MIT DEM SARATOGA HOTEL

Der Anwesenheit des Präsidenten auf dem Gelände des Saratoga-Hotels ging eine vom Staatschef geleitete Sitzung im Revolutionspalast voraus, bei der der Zeitplan der nach dem Unglück vom vergangenen Freitag durchgeführten Maßnahmen besprochen wurde.

Bei dem Treffen, an dem auch der Vizepräsident der Republik, Salvador Valdés Mesa, und General Ramón Espinosa Martín, beide Mitglieder des Politbüros, sowie der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft und Planung, Alejandro Gil Fernández, teilnahmen, berichtete der Gouverneur von Havanna, Reinaldo García Zapata, dass bis zu diesem Zeitpunkt 96 Personen in den Krankenhäusern behandelt worden seien.

Wie er weiter ausführte, seien 37 Patienten bereits entlassen worden, 17 befänden sich im Krankenhaus, und 42 Menschen seien verstorben. „Wir werden auch nachts intensiv arbeiten”, sagte der Gouverneur, denn, wie er ebenfalls sagte, hat die Suche nach den Opfern unter den Trümmern oberste Priorität. Die Rettungskräfte seien unermüdlich im Einsatz und die Arbeiten in den von der Katastrophe betroffenen Einrichtungen würden fortgesetzt.

Zu den Schülern der Grundschule Concepción Arenal – dem beschädigten Gebäude, über das Präsident Díaz-Canel Einzelheiten informiert werden wollte – sagte Reinaldo García Zapata, dass die Zahl der Schüler, die wieder am Unterricht teilnähmen, gestiegen sei und dass Psychologen und andere Fachleute sich um die Familien und die Kinder kümmern würden.

„ Was das Thema Wohnungen angeht, einer der festgelegten Prioritäten, wird die Arbeit fortgesetzt”, fügte der Gouverneur hinzu und wies darauf hin, dass die Arbeiten am emblematischen Martí-Theater „sehr intensiv” durchgeführt würden.

Bauminister René Mesa Villafaña berichtete, dass sich die Bemühungen in dem, was vom Hotel Saratoga übrig geblieben ist, im Moment auf den zentralen Kern des Gebäudes konzentrierten, wobei der Schwerpunkt auf der Suche nach den noch vermissten Leichen liege.

Um das Ausmaß der Arbeiten im Katastrophengebiet zu veranschaulichen, erklärte der General des Armeekorps Ramón Espinosa Martín, dass bis Dienstag etwa 20 000 Kubikmeter eingestürztes Material entfernt werden mussten.

PROGNOSEN UND FRAGEN ZUR GESUNDHEIT    

Am Dienstag fand außerdem im Palast der Revolution in Anwesenheit von Präsident Miguel Díaz-Canel Bermúdez ein Treffen von Experten und Wissenschaftlern statt, die sich mit Gesundheitsfragen in Kuba befassten.

Zum ersten Punkt der von der stellvertretenden Ministerpräsidentin Inés María Chapman Waugh geleiteten Sitzung sprach der Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Havanna, Doktor der Wissenschaften Raúl Guinovart Díaz.

„Wir haben seit einigen Wochen sehr ermutigende Prognosen”, so der Experte. Die Inzidenz von COVID-19 im Lande gehe nachhaltig zurück: „Wir gehen davon aus, dass die Immunität weiter besteht und die Epidemie daher im ganzen Land unter Kontrolle bleibt”.

Der Staatschef sagte, dass Kuba seit fast einer Woche keine Todesfälle durch COVID-19 zu beklagen habe und wies auf die Notwendigkeit hin, „die Auffrischungsimpfungen fortzusetzen, damit niemand (ungeimpft) zurückbleibt. Wir müssen weiterhin von Fall zu Fall verfolgen, wer wann zuletzt in die Rekonvaleszenz eingetreten ist.“

Dr. Ileana Morales Suárez, Direktorin für Wissenschaft und technologische Innovation im Gesundheitsministerium (Minsap), erläuterte, dass innerhalb von vier Tagen 50 % der Jugendlichen und jungen Menschen im Alter von 12 bis 18 Jahren im Land geimpft wurden. Diese Zahl, so betonte sie, spiele auf die Schnelligkeit der Impfung an: „Die Schnelligkeit”, so argumentierte sie, „hat diese Wirkung erzeugt. Wir haben uns für Schnelligkeit und vollständige Abdeckung entschieden”.

Der nächste Tagesordnungspunkt befasste sich mit schwerer akuter Hepatitis unbekannter Ursache und wurde von Dr. Carilda Peña García, Vizeministerin des Minsap, vorgetragen.

Im Wesentlichen bekräftigte die Sachverständige, dass Morbidität und Mortalität aufgrund von Hepatitis „in unserem Land nicht – wie in anderen Breitengraden – ein Gesundheitsproblem darstellen”. Kuba hat, wie sie erklärte, ein strenges Hepatitis-Kontrollprogramm.

Sie gab einige wichtige Hinweise an die Bevölkerung. Dazu gehört, dass Familien auf Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und der Schleimhäute) mit oder ohne Begleitsymptome achten sollten, damit eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung das Leben unserer Kinder rettet, dass Hepatitis bei Kindern vermeidbar ist, dass die Hygiene beim Verzehr von Lebensmitteln beachtet werden sollte und dass häufiges Händewaschen, insbesondere vor dem Essen, eine Trumpfkarte sei.

Photo: Estudio Revolución
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Quelle: Granma Internacional