Kolumbiens Regierung verantwortlich für mehr als 2000 Tote in kaum vier Jahren

Das kolumbianische Institut für Entwicklungs- und Friedensstudien (INDEPAZ) hat einen Bericht veröffentlicht, der Aufschluss über die Zahl der politischen Morde in Kolumbien gibt. Darin ist die Rede von mehr als zweitausend Zivilpersonen, die in den letzten vier Jahren und innerhalb der Amtszeit von Iván Duque ermordet worden sind, unter anderem, weil die Regierung die Sicherheitslage falsch eingeschätzt hat.

Der Dokumentation zufolge sind es die Bauernschaft, die indigene Bevölkerung, Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler, soziale Führungspersönlichkeiten und nicht zuletzt Mitglieder der FARC-EP, die am meisten vom Terror betroffen sind. So fielen der – euphemistisch ausgedrückt – staatlichen Laissez-faire-Politik in Bezug auf Paramilitärs und mafiöse Banden vom 7. August 2018 bis zum 4. Juni 2022 rund 930 linke und sozialpolitisch engagierte Führungspersonen zum Opfer. 126 davon waren Frauen.

Selbst von den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Friedensabkommens von 2016 in Havanna wurden 245 Menschen getötet. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 261 Massaker mit einer Bilanz von 1.144 Opfern dokumentiert. Cauca, Antioquia, Nariño, Valle del Cauca und Putumayo sind dem Bericht zufolge die fünf Departements, die am stärksten von der Gewaltspirale betroffen sind, die die Regierung Duque in Gang gesetzt hat, indem die Revolutionärinnen und Revolutionäre des Landes entwaffnet wurden, ohne ihnen irgendeine Sicherheit vor Repressalien zu bieten oder, andersherum, gegen die mordenden Paramilitärs endlich vorzugehen.

Forscherinnen und Forschern zufolge liegen diese Zahlen in der Nähe der schlimmsten Gewaltperiode der letzten Jahrzehnte, nämlich jener zwischen 2002 und 2008, als die Uribe-Regierung an der Macht war. In dieser Zeit wurden 6.402 Zivilistinnen und Zivilisten umgebracht, häufig im Nachhinein fälschlich als FARC-Kämpfer gekennzeichnet. Laut Expertinnen und Experten beläuft sich die Dunkelziffer sogar auf 4.000 Tote mehr.

Quellen: telesur / justiceforcolombia

 

Quelle: Zeitung der Arbeit